Reporter in Syrien: Drei Journalisten verschollen

In Syrien wurden seit Beginn des Aufstands zehn Journalisten getötet. Jetzt werden drei weitere vermisst. Eine Miliz hat vermutlich zwei von ihnen entführt.

Auch sie wurde in Syrien getötet: Reporterin Marie Colvin. Bild: dapd

BERLIN taz | In Syrien werden derzeit drei ausländische Journalisten vermisst. Zwei von ihnen waren mit der japanischen Fernsehreporterin Mika Yamamoto unterwegs, als diese am 20. August in Aleppo erschossen wurde. Bei den beiden handelt es sich um den jordanischen Reporter palästinensischer Abstammung, Bashar Fahmi, und Cuneyt Unal, seinen türkischen Kameramann. Sie arbeiten für den von den USA unterstützten Fernsehsender Al-Hurra.

In Yamamotos letztem Video vor ihrem Tod sieht man Fahmi hinter ihr in einem Kastenwagen sitzen. Yamamoto sagte, sie seien unterwegs zu einer Stelle in Aleppo, die gerade von Regierungskräften bombardiert worden sei. Es wird befürchtet, dass Fahmi und Unal von einer regimetreuen Miliz gefangenen genommen wurden, aber es ist nicht bekannt, in wessen Händen sie jetzt sind oder wo sie festgehalten werden.

Der türkische Außenminister Ahmed Davutoglu sagte, die Regierung bemühe sich nicht nur um die Freilassung Unals, sondern auch um die Fahmis, weil dieser mit einer Türkin verheiratet sei. „Wir verfolgen seinen Fall wie den eines türkischen Staatsbürgers“, sagte Davutoglu gegenüber der Nachrichtenagentur Anatolia. Fahmi, der vor allem über das tägliche Leben von Syrern angesichts des Bürgerkriegs berichtet, hat mit seiner Frau in Istanbul zwei Kinder. Unal lebt mit seiner Familie ebenfalls dort.

Bei dem dritten Journalisten, der vermisst wird, handelt es sich um den US-Bürger Austin Tice. Er arbeitet unter anderem für die Washington Post und die McClatchy Pressegruppe. Zu ihm gibt es seit zwei Wochen keinen Kontakt mehr.

Laut Reporter ohne Grenzen sind in Syrien seit Beginn des Aufstands zehn Journalisten getötet worden, darunter fünf ausländische Korrespondenten.

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