EU debattiert über Zigaretten: Die neutrale Kippe

Die EU denkt über strengere Regeln für den Zigarettenverkauf nach. Die Markenlogos auf den Packungen sollen verschwinden oder die Fotos von Gesundheitsschäden sollen größer werden.

Studien zufolge stirbt etwa jeder zweite Raucher vorzeitig. Bild: David Dieschburg/photocase.com

BRÜSSEL reuters | Nach Australien feilt auch Europa an strengeren Regeln für den Verkauf von Zigaretten. Erwogen werde unter anderem, den Tabakkonzernen neutrale Packungen ohne Markenwerbung vorzuschreiben, sagte ein Sprecher der Europäischen Kommission am Donnerstag vor Journalisten. Eine andere Möglichkeit sei, größere Fotos von Gesundheitsschäden auf den Paketen drucken zu lassen.

Die Europäische Union (EU) überarbeitet derzeit ihre eigenen Richtlinien, während Australien am Vortag in die Offensive ging. Dort hatte das Oberste Gericht des Landes ein Gesetz gebilligt, das neutrale Packungen ohne bunte Markenwerbung, aber mit Fotos von gravierenden Gesundheitsschäden wie Mund- oder Lungenkrebs fordert.

Das australische Urteil gilt als schwere Schlappe für weltweit tätige Tabakkonzerne wie den Marlboro-Produzenten Philip Morris und den Lucky-Strike-Hersteller British American Tobacco. Sie waren mit Imperial Tobacco aus Großbritannien und Japan Tobacco gegen die Pflicht zu schockierenden Warnungen auf den Zigarettenpackungen vor Gericht gezogen.

Sie vertreten die Auffassung, dass ein Logo-Verbot gegen ihr Urheberrecht verstößt, den Verkauf gefälschter Markenware ankurbelt und den Schwarzmarkt stärkt. Studien zufolge stirbt etwa jeder zweite Raucher vorzeitig. Weltweit sind nach Schätzung der WHO im vergangenen Jahr fast sechs Millionen Menschen an den Folgen von Tabak-Konsum gestorben.

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