Kommentar Krippenausbau: Eine sinnvolle Investition

Geht es um die Kinderfrage, müssen berufstätige Frauen heute immer noch oft pausieren. Der Anspruch auf einen Krippenplatz ist da von elementarer Bedeutung.

An das Thema Kinderbetreuung knüpfen sich viele Fragen. Wie gut ist der Betreuungsschlüssel? Wie gelingt die Bildung? Wie werden die Beschäftigten bezahlt? Es geht aber immer auch um Frauenpolitik.

Frauen sind erfolgreich in Schule, Studium und Beruf. Aber geht es um die Kinderfrage, sind sie heute immer noch oft gezwungen zu pausieren. Die Frage, wie Kind und Beruf vereinbar sind, stellt immer noch meistens die Lebensplanung der Frauen in Frage. Der Anspruch auf einen Krippenplatz ist da von elementarer Bedeutung.

Hier sollten die Städte, Kommunen und Gemeinden sich gut vorbereiten. Es darf nicht sein, dass Eltern ihr Recht einklagen müssen oder mit Provisorien wie Mutter-Kind-Gruppen abgespeist werden. Das Hamburger Modell muss nicht das Nonplusultra sein. Auch wenn eine Stadt zentral das Angebot plant, kann sie genug Plätze bereitstellen. Das Gutschein-Prinzip scheint aber den Ausbau tatsächlich zu erleichtern.

Erfrischend an der Hamburger Politik ist das klare Bekenntnis: Alle, die einen Platz brauchen, bekommen ihn auch. Die Frage, wie viel der Partner verdient, spielt hier keine Rolle. In anderen Ländern dagegen werden die knappen Plätze oft noch nach Rangfolgen vergeben – ein Ergebnis der Mangelverwaltung. Schön, wenn sich das ändert und Mütter wie Väter nicht mehr das Gefühl haben, als Bittsteller zu kommen. Das Geld dafür ist sinnvoll investiert.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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