Kommentar Große Bergstraße: Weise für immer

Die Große Bergstraße verändert sich so, wie es die Kritiker vorausgesagt haben: Kapital rein, kleine Geschäfte raus.

Es kommt alles so, wie es die Mahner und Kritiker der Ansiedlung von Ikea immer gesagt haben: Mieten rauf, kleine Gewerbetreibende raus.

Wenn das Sanierungsvorhaben der Großen Bergstraße 2014 ausläuft, wird schließlich ein Erfolg auf ganzer Linie zu verzeichnen sein - um das vorauszusagen, muss man kein Prophet sein. Supermärkte, Edelbäcker, Café-Ketten, Boutiquen, Ikea, C&A: alles da. Um es kurz zu sagen: Den Reibach machen die Großen. Oder, wie es die Schweden, in diesem Fall jene, die die Band Abba formten, schon immer wussten: The winner takes it all. Das Kapital.

Einzelne Immobilienunternehmen an den Pranger zu stellen, die doch nur, was recht und billig ist, die Bedingungen nutzen, die man ihnen einräumt, hilft da wenig. Nörgeln schon gar nichts. Aber lernen ließe sich aus dem Fall, und zwar in dem doppelten Sinn, von dem der Historiker Jacob Burckhardt, lang ist es her, einmal sprach. Der sagte, man könne aus Fehlern klug werden für ein nächstes Mal oder weise für immer.

Klug wären wir, wenn wir aus dem Fall der Großen Bergstraße den Schluss zögen, nächstes Mal nicht auf Global Player wie Ikea zu setzten.

Weise wären wir, wenn wir das Konzept einer Stadtentwicklung von oben auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgten. Für immer, versteht sich.

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