Rio de Janeiro in Feierlaune: Eine Stadt putzt sich heraus

Ob Nachhaltigkeitskonferenz oder Olympia - Rio de Janeiro hofft auf eine goldene Ära. Die brasilianische Millionenmetropole am Atlantik bereitet sich auf einen Touristenansturm vor.

Rio de Janeiro mit seinen weißen Stränden und dem Zuckerhut im Hintergrund. Bild: dpa

RIO DE JANEIRO taz | Ronald Ázaro, Staatssekretär für Tourismus des Bundesstaats Rio de Janeiro, sieht Brasiliens Tourismusdestination Nummer eins vor einer neuen goldenen Ära: "Ähnlich wie wir sie in den Fünfziger- und Sechzigerjahren erlebt haben, nur mit mehr Technologie und Komfort."

Auslöser sind die Großereignisse, die in nächster Zeit rund um den Zuckerhut stattfinden. Es beginnt mit den World Military Games in diesem Sommer, zu denen Tausende von Athleten aus 124 Ländern kommen.

2012 findet "Rio plus 20", die große UN-Nachfolgekonferenz von 1992 für nachhaltige Entwicklung statt.

2013 geht es dann mit dem Confederations Cup weiter. Es ist das Vorspiel zur Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2014, die zum Teil in Rio ausgetragen wird. Krönender Abschluss sind die Olympischen Sommerspiele von 2016.

Die Vorbereitungen für die Großereignisse haben die Wirtschaft seit November um 5,5 Prozent wachsen lassen. Mit insgesamt rund einer Milliarde Reais sollen die bestehenden 20.000 Hotelzimmer durch 8.000 neue ergänzt werden.

Da viele Gäste auch auf Kreuzfahrtschiffen unterkommen sollen, wird zurzeit der Hafen auf die doppelte Kapazität ausgebaut. Gleichzeitig entsteht dort das Museum of Tomorrow nach einem Entwurf des spanischen Architekten Santiago Calatrava.

Das Gebäude, dessen Fassade und Dach aus beweglichen Teilen bestehen, sieht aus wie ein Insekt, das mit vielen spitzen Flügeln auf einem Pier gelandet ist. Es soll schon äußerlich auf das Thema Nachhaltigkeit verweisen.

Ansonsten muss Rio in Sachen Infrastruktur gewaltig aufrüsten. So wird das legendäre Maracanã-Stadion, das zur Weltmeisterschaft von 1950 als damals größtes Fußballstadion der Welt für 200.000 Besucher entstand, renoviert. Gegen den täglichen Verkehrskollaps sollen nicht nur Expresswege - zum Beispiel für Busse - helfen. Auch das U-Bahn-Netz wird erweitert

Was die meisten potenziellen Besucher aber vielmehr bewegt ist das Thema Sicherheit. "Ich weiß, dass das eine der Hauptsorgen unserer Besucher ist", räumt Ronald Ázaro ein.

"Aber durch die Maßnahmen, die der Gouverneur Sérgio Cabral eingeleitet hat - die Großoffensive Ende letzten Jahres, bei der Spezialeinheiten der Polizei Favelas stürmten, um die Macht der Drogenkartelle zu brechen -, wurden bereits neunzehn Viertel befriedet."

Nun kann man selbst dort in den geschmähten Gebieten bei zahlreichen Bed-and-Breakfast-Adressen der Initiative Cama e Café einchecken.

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