Nach Debatte um strittiges Material: Wikimedia holt externe Unterstützung

Die Wikimedia Foundation holt sich für eine Untersuchung einen externe Berater. Er soll Empfehlungen für den Umgang mit fragwürdigen Inhalten aufstellen.

Wann wird Alarm geschlagen? Ein externer Berater soll bei Wikimedia Empfehlungen entwickeln, wie mit strittigem Material umgegangen wird. Bild: pirre/photocase.com

BERLIN taz | Jetzt setzt die Wikimedia Foundation auf Unterstützung von Außen. In der aktuellen Debatte um strittige Inhalte der Wiki-Projekte scheint die Diskussion in der Community festgefahren. Laut einer Nachricht des Vorstandsvorsitzenden Michael Snow am Donnerstag soll ein externer Berater Empfehlungen aufstellen, wie zukünftig mit fragwürdigem Material wie beispielsweise der Darstellung von Genitalien bei Wikipedia und den Schwesterprojekten umgegangen werden soll.

In den vergangenen Wochen sei laut Snow das Thema bereits ausgiebig unter den Vorstandsmitgliedern und in der Community diskutiert worden – bisher aber ohne konkretes Ergebnis. Bei der großen Anzahl der Nutzer der verschiedenen Projekte werde es immer Inhalte geben, die manche Personen als anstößig empfänden.

Robert Harris, ehemaliger Manager der Canadian Broadcasting Corporation, soll nun in den kommenden Wochen untersuchen, wieviel Nacktheit bei den Wiki-Projekten im Zeichen der Bildung legitim ist und was die Grenze zu pornografischem Material überschreitet. Harris werde die bestehenden Grundsätze der Projekte analysieren.

Außerdem werden unter anderem Vorstandsmitglieder sowie Zensurgegner und Jugendschutzverbände zu der Thematik befragt. Bei einem Treffen im Herbst soll Harris dann seine Ergebnisse vorstellen. Es sei eventuell möglich, dass die Grundsätze der Projekte überarbeitet werden müssen.

Bereits Anfang Mai war die Debatte um strittige Inhalte in der Mediendatenbank Wikimedia Commons entfacht. Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hatte auf eigene Faust fragwürdige Bilder aus der Datenbank gelöscht und so den Ärger der Community auf sich gezogen. Wales gab daraufhin einige seiner Gründerrechte ab.

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