Kommentar Wohnungsleerstand: Zu Recht Alarm ausgelöst

Angesichts der Wohnungsnot in Hamburg ist Wohnungsleerstand nicht akzeptabel, aber Hamburgs Bezirke tun sich schwer, dagegen vorzugehen.

Kaum zu glauben: Wer die Susannenstraße im Schanzenviertel hinauf geht, kommt gleich an mehreren Objekten vorbei, aus denen der Leerstand geradewegs ins Auge sticht. Und das in einem Viertel, das zu den begehrtesten Wohnquartieren der Stadt gehört - bei jenen, die es sich noch leisten können und gegen die Ballermann-Atmosphäre im Sommer resistent sind.

Was der Immobilienbesitzer Ernst-August Landschulze im Schilde führt - darüber kann nur spekuliert werden. Einerseits baut er eine im Krieg zerbombte Haushälfte des Eckhauses Juliusstraße/Schulterblatt akribisch nach den Originalvorlagen wieder auf, gleichzeitig versucht er die MieterInnen des alten Komplexes vor die Tür zu setzen und hat hier seit vier Jahren eine Dauerbaustelle eingerichtet. Nur wenige Meter entfernt steht das rechte Hinterhaus eines Komplexes seit zehn Jahren komplett leer. Das passt alles nicht zusammen.

Mieter helfen Mietern hat nun Alarm geschlagen und die Bezirksbehörden zum Einschreiten aufgefordert. Doch die tun sich offensichtlich schwer. Einerseits wollen sie vom Leerstand gar nichts gewusst haben, anderseits seien die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum schnellen Einschreiten schlecht. Doch angesichts der Wohnungsnot in Hamburg ist Leerstand nicht akzeptabel, behördliches Handeln also angesagt.

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Jahrgang 1956, Seit 1983 bei der taz – zuerst bei der taz.hamburg und jetzt bei der taz.nord in Hamburg. Ressorts: Polizei, Justiz, Betrieb und Gewerkschaft. Schwerpunkte: Repression, progressive Bewegungen und Widerstand gegen Gentrifizierung

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