Umdenken bei Drogerie-Discounter: Schlecker beendet Lohndumping

Die Drogeriemarktkette erklärt sich endlich bereit, in seinen neuen XL-Filialen Tariflöhne zu bezahlen. Darauf hat sie sich mit der Gewerkschaft Ver.di geeinigt.

Zwar immer noch keine XL-Löhne - aber immerhin Bezahlung nach Tarif. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die Drogeriemarktkette Schlecker haben sich am Dienstag auf mehrere Tarifverträge für die rund 41.000 Beschäftigten der Schlecker AS- und XL-Märkte geeinigt. Schlecker war im März wegen seines Lohndumpings in die Kritik geraten.

Das Unternehmen hatte einen Teil seiner AS-Märkte geschlossen und die gekündigten Mitarbeiter über eine eng mit Schlecker verbundene Zeitarbeitsfirma in von Schlecker neu eröffneten XL-Märkten eingesetzt. Die Verkäufer verdienten dort zum Teil dreißig Prozent weniger.

Ver.di und Schlecker einigten sich darauf, künftig alle Beschäftigten der XL-Märkte auf dem Niveau des Flächentarifvertrags für den Einzelhandel in Baden-Württemberg zu bezahlen. Die unterste Lohnstufe des Tarifvertrags sieht für Verkäufer einen Monatslohn von 1.551 Euro, die höchste einen von 2.367 Euro Brutto vor.

Frei werdende Stellen in den XL-Märkten sollen zudem mit Beschäftigten aus alten AS-Märkten besetzt werden. Ist das nicht möglich, muss Schlecker den AS-Verkäufern Ersatzarbeitsplätze anbieten oder eine Abfindung bezahlen.

Margret Mönig-Raane, stellvertretende Ver.di-Vorsitzende, sagte zur Einigung: "Es gibt keinen Grund, warum andere Drogeriemärkte wie Rossmann diesem guten Beispiel nicht folgen sollten." Von Schlecker lag bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme vor.

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