Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Mal außer der Reihe (weil die Kunst zum Fest und zwischen den Jahren doch durchschnauft und die meisten Galerientüren geschlossen bleiben) die Musik. Weil a bisserl was geht immer (bitte sehr, der erste Superpunk-Verweis) in dieser Angelegenheit, auch als Weihnachtsgeschenk und natürlich für den heimischen Schrank, mit 27 Liedern auf knappen 80 Minuten, womit das CD-Format wirklich ausgereizt ist bei den „Berlin Songs Volume 3“, mit denen nun nach 2005 und 2007 bereits zum dritten Mal eine überhaupt nicht repräsentative und dafür nach dem Lieblingslied-Prinzip zusammengestellte Übersicht über die Künstler, die auf ihren Tourneen in Berlin vorbeigeschaut oder gleich hier ihren Wohnsitz haben, vorgelegt wird. Auch als Einblick in das Musikgeschäft, das eher abseits des eigentlichen Musikgeschäfts gedeiht, und das tut es in Berlin besonders gut, mit seinen haufenweise Kleinbühnen und wirklich an Musik interessierten Veranstaltern, die sich um diese Lieder kümmern und ihnen einen Platz geben, dem Folk, Anti-Folk, Lofi-Pop und den Do-it-yourself-Aktivisten, was bei den „Berlin Songs“ für jede Menge an akustischen Gitarren sorgt und schräge Arrangements, lockeres Fingerschnippen, Küchentisch-Swing, Schrammeln und haufenweise heimliche Hits mit Liedern, die schon auf dem Rücksitz einer alten Dylan-Platte mitfahren dürften. Alles Weitere zu dem Album gibt es bei www.berlinsongs.com. Und noch zwei Tanzabende zum Ende des Jahres hin mit echter Bewegungsmusik. Bunt von Ost nach West duchgemischt mit den 17 Hippies bei den Hippie-Haus-Tänzen am Dienstag und Mittwoch im Kesselhaus der Kulturbrauerei. Und Superpunk („A bisserl was geht immer“ war der Titel des ersten Albums). Hamburger Soul-Punk. Hintern-tretend. Das ist Tanzmusik, auch nächsten Mittwoch im Festsaal Kreuzberg.

■ 17 Hippies: Kesselhaus, Di, 29. + Mi, 30. 12., 20 Uhr. 22 €

■ Superpunk: Festsaal Kreuzberg, Mi, 30. 12., 21 Uhr. 13 €