ASOZIAL UNTER WASSER: BARSCHE WOLLEN NICHT MEHR ABHÄNGEN

Und plötzlich heißt es im Tümpel nicht mehr: „Reich mir die Flosse, Genosse!“ Grund dafür sind Psychopharmaka im Abwasser, die das Verhalten von Fischen ändern. Wie AFP gestern berichtete, haben schwedische Wissenschaftler von der Universität Umeå herausgefunden, dass der Angstlöser Oxazepam „Barsche asozial und risikofreudig“ macht. In einer vom US-Magazin Science veröffentlichten Studie hatten die Fischforscher Auswirkungen des Mittels gegen Angstzustände auf Flussbarsche untersucht. „Barsche, die unter dem Einfluss von Oxazepam standen, verloren das Interesse daran, mit der Gruppe abzuhängen, und einige blieben sogar so weit wie möglich von der Gruppe entfernt“, berichtete der Leiter der Studie, Tomas Brodin. Die Fische hatten demnach auch weniger Angst und wurden risikofreudiger. Wir verneigen uns demütig vor der enormen wissenschaftlichen Leistung, die Angst von Barschen zu messen und sind gleichzeitig neugierig, wie man so etwas wohl macht. Hat man den Barschen Fotos von Angelruten gezeigt oder etwa die Speisekarten von Fischrestaurants? Das wäre echt asozial!