Bildungsstreik: Studierende protestieren wieder

In Potsdam und Berlin werden wieder Hörsäle besetzt. Bundesweit gibt es ähnliche Aktionen. Studierende der Berliner Unis demonstrieren am Samstag.

Der Bildungsstreik im Juni 2009 Bild: AP

Der Bildungsstreik ist neu entfacht: In Potsdam besetzen seit Mittwoch Studierende das Audimax. Der spontanen Aktion schlossen sich zunächst etwa 150 Studierende an.

Am Donnerstagabend begann der Protest in Berlin. Einige Studierende schlugen ihre Zelte vor einem Hörsaal der Freien Universität Berlin auf. Andere fuhren nach Potsdam, um die erste Protestwelle aktiv zu unterstützen. Auch SchülerInnen aus Berlin waren dabei.

Die Aktionen sollen auf Missstände in der Hochschulpolitik hinweisen und die Forderungen des bundesweiten Bildungsstreiks im Sommer erneut bekräftigen. Susanne Eckler, Referentin für Bildungspolitik des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der Universität Potsdam, klagt: "Wir fühlen uns von der Unileitung mit unseren Forderungen alleingelassen." Das sei enttäuschend.

Den Anstoß zu den wiederaufgenommenen Protesten gab die Besetzung der Wiener Universität vor zwei Wochen. Die Forderungen in Berlin und Wien sind gleich: Demokratisierung des Bildungssystems, Verbesserung der Lehr-und Lernbedingungen, Diskriminierungsstopp und selbstbestimmtes Studieren. Solidaritätsbekundungen und Meldungen von Streiks kommen aus Münster, Heidelberg, München, Darmstadt, Tübingen und Marburg. In Berlin haben Studierende der drei Universitäten kurzfristig eine Demonstration geplant. Heute um 14 Uhr geht es am Bebelplatz los, angesteuert wird das Bildungsministerium. Das Motto: "Unser Hahn heißt Schavan" - Johannes Hahn ist österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung. Am 17. November soll ein bundesweiter Aktionstag stattfinden, zu dem eine Großdemonstration geplant ist.

Die Audimaxbesetzer in Potsdam, mittlerweile noch etwa 30, können über einen Video-Livestream im Internet beobachtet werden. Die Universitätsleitung habe den Wunsch, "sich mit den Studierenden zu verständigen", sagt Birgit Mangelsdorf, Pressesprecherin der Universität Potsdam. Dass das Audimax wie vom Asta vermutet spätestens Montag geräumt werde, um den Lehrbetrieb nicht zu stören, schließt sie allerdings nicht aus. LIG,ML

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