Sporthallen bleiben geschlossen: Asbest-Alarm in Hamburg

Ein Viertel aller Hamburger Sporthallen ist derzeit geschlossen - in den Heizungsanlagen wird Asbest vermutet - der kann zu Lungenerkranken und Krebs führen.

In der Heizungsanlage dieser Sporthalle wurde Asbest gefunden. Bild: dpa

HAMBURG taz | Für tausende Schüler in Hamburg fällt in den kommenden Wochen der Sportunterricht aus. Der Grund: Im Heizungsraum einer Schulsporthalle im Stadtteil Wellingsbüttel wurde Asbest gefunden. Messungen ergaben, dass der zulässige Grenzwert von 1.000 Asbestfasern pro Kubikmeter Raumluft um das Doppelte überschritten war.

Vorsorglich wurden nun 106 der insgesamt 450 Sporthallen geschlossen. Das Asbest befand sich in Wellingsbüttel laut Schulbehörde in der Dichtung der Heizungsanlage, die in den 70er-Jahren eingebaut worden war. Die 106 geschlossenen Hallen werden mit ähnlichen Anlagen beheizt. "Unser Ziel ist es, bis zu den Herbstferien alle Hallen untersucht zu haben", sagt Behördensprecherin Brigitte Köhnlein.

Eine akute Gefährdung für Schüler und Lehrer bestehe allerdings nicht, da die Heizung in den Sommermonaten ausgeschaltet war. Trotzdem meldeten sich am Donnerstag zahlreiche besorgte Eltern bei den Behörden. So sei die Telefonhotline für Umweltmedizin seit dem frühen Morgen "stark frequentiert", sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Es gebe keine Panik, aber Informationsbedarf.

Eingeatmete Asbestfasern können zu Lungenerkrankungen und Krebs führen. Mitunter treten diese Krankheiten erst Jahrzehnte nach dem Kontakt mit Asbest auf. Dem Gesundheitsbericht des Bundes zufolge treten sogenannte Staublungeerkrankungen vor allem ab dem 65. Lebensjahr auf. Die Zahlen selbst sind rückläufig: Im Jahr 2000 wurden bundesweit 462 Menschen behandelt, 2007 waren es nur noch 362 Patienten.

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