Davis-Cup Schweden gegen Israel: Nebensache Tennis

1.000 Polizisten sollen in Malmö für Ruhe sorgen, während Schweden gegen Israel Tennis spielt. Friedensaktivisten hatten für das Match Demonstrationen wegen des Gaza-Kriegs angekündigt.

Tennis unter Polizeischutz: Zuschauer durften nicht in die Halle. Bild: dpa

MALMÖ dpa Schwedens Polizei hat am Freitagmorgen zum Schutz der Davis-Cup-Begegnung mit Israel in Malmö tausend Polizeibeamte aufgeboten. Wie ein Behördensprecher im Rundfunk angab, sei man rund um die Baltische Halle auf ein "akutes Bedrohungsszenario" eingerichtet. Gruppen hätten militante Aktionen zur Verhinderung der Sportveranstaltung angekündigt.

Auf Anordnung des Stadtrats müssen die Spiele der ersten Runde in der Weltgruppe unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Kommunalpolitiker begründeten dies mit Sicherheitsbedenken, verstehen es aber auch als Teil der Proteste gegen Israels Vorgehen in Gaza. Für diesen Samstag ist eine Kundgebung unter dem Motto "Stoppa Matchen!" ("Stoppt das Match!") angekündigt, zu der mehr als 10.000 Teilnehmer erwartet werden. Daran wollen sich auch Neonazi-Gruppen beteiligen.

Der Internationale Tennisverband (ITF) beugte sich der Entscheidung, unterließ es aber nicht, Kritik daran zu üben: "Für dieses Länder-Duell akzeptieren wir widerwillig die Entscheidung", heißt es in einer Erklärung des ITF. Israels Topspieler, der Doppelspezialist Andy Ram, reagierte sauer auf das Statement: "Sie sagen, das ist schlecht, aber sie unternehmen nichts. Sie müssen handeln." Seiner Meinung nach hätte der ITF den schwedischen Verband unter Druck setzen und fordern müssen, Publikum zuzulassen, und drohen, das Spiel andernfalls ins Ausland zu verlegen. "Nun ist es zu spät", so Ram, "das ist traurig."

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