Politische Krise in Haiti: Meuterei beendet

Ohne Blutvergießen ist der Aufstand von Ex-Militärs im Norden Haitis am Mittwochabend zu Ende gegangen.

Rebellion oder Protestform? Ex-Militärs am Mittwoch vor dem ehemaligen Gefängnis in Cap Haitien Bild: ap

PORT-AU-PRINCE dpa - Die Besetzung mehrerer Gebäude durch Ex- Militärs im Norden von Haiti ist am Mittwochabend ohne Blutvergießen beendet worden. Das berichteten lokale Medien in Port-au-Prince, der Hauptstadt des karibischen Landes. Rund 200 Angehörige der vor Jahren aufgelösten haitianischen Armee hatten zuvor ein verlassenes Gefängnis in der Stadt Cap Haitien und eine Kaserne in der Stadt Ouanaminthe an der haitianisch-dominikanischen Grenze besetzt. Die Ex-Militärs forderten die Wiedereinführung der in den 90er Jahren aufgelösten Armee und eine Ausgleichszahlung für entgangene Renten, hieß es.

Nach Meinung von Experten könnten die Proteste auch mit dem Versuch von Präsident René Preval in Verbindung stehen, das Amt des Premierministers neu zu besetzen. Der Senat unterbrach am Mittwoch seine Beratung über die Kandidatin Michele Pierre Louis, die vor zwei Wochen bereits die Zustimmung des Unterhauses erhalten hatte. Oppositionelle Senatoren haben die Eignung der Kandidatin bereits wegen unterstellter Homosexualität angezweifelt. Michele Pierre Louis gilt auch als Gegnerin eines Wiederaufbaus einer haitianischen Armee.

Preval war nach der sogenannten Hungerrevolte im April gezwungen worden, seine Regierung zu entlassen. Pierre Luis ist bereits die dritte Kandidatin Prevals, nachdem der Senat zwei frühere Bewerber hatte durchfallen lassen.

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