Kioto-Nachfolgevertrag: Neues Weltklima-Abkommen

Ab 2013 gibt es neue Klimaziele. Wie die aussehen sollen, darüber wird seit gestern in Bangkok diskutiert. Ende nächsten Jahres soll das neue Klima-Abkommen verabschiedet werden.

Auftaktversammlung für das Kioto-Nachfolgeabkommen in Bangkok. Bild: reuters

BANGKOK dpa/ap In Thailand haben am Montag die Verhandlungen über ein neues Weltklimaabkommen begonnen. Der Nachfolgevertrag für das Klimaschutzprotokoll von Kioto soll Ende 2009 in Kopenhagen verabschiedet werden. "Dies ist der Auftakt zu eineinhalb äußerst arbeitsreichen Jahren, und wir müssen den Erwartungen gerecht werden", sagte der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, in Bangkok.

Der Startschuss für die neuen Verhandlungen war im Dezember bei der Weltklimakonferenz auf Bali gefallen. Der neue Pakt soll die Klimaziele ab 2013 setzen. An den Gesprächen nehmen Gesandte der Unterzeichnerstaaten der UN-Konvention zum Klimawandel teil, Delegierte von Umweltschutzorganisationen, Forscher sowie Wirtschaftsvertreter. "Wir müssen uns hier auf ein Arbeitsprogramm einigen", sagte die deutsche Delegationsleiterin Nicole Wilke. "Dann geht es ans Eingemachte."

"Die Herausforderung ist, ein Abkommen zu schaffen, das auf wirtschaftlich haltbare und politisch gerechte Weise den Anstieg der Emissionen in den nächsten 10 bis 15 Jahren stoppt und das Emissionsniveau bis 2050 dramatisch senkt", heißt es in einer Mitteilung des Weltklimarats. "Nach dem Startschuss der Klimakonferenz von Bali müssen die Staaten der Welt nun ihre Karten auf den Tisch legen", so Christoph Bals, Geschäftsführer der Umweltschutzorganisation Germanwatch. Und Greenpeace drängt darauf, Emissionen der Luft- und Schifffahrt in einem neuen Weltklimaschutzvertrag zu berücksichtigen.

In Bangkok geht es zum einen um den Umfang technischer und finanzieller Hilfen für Entwicklungsländer. Industrieländer haben sich auf Bali im Dezember im Prinzip verpflichtet, ärmeren Ländern mit Geld und Technologien zu einer umweltschonenden industriellen Entwicklung zu verhelfen. Zum anderen wollen Industrieländer diskutieren, wie sie die im Kioto-Protokoll vereinbarten Reduktionsziele bis 2012 erreichen können. Thema sind etwa Programme, die reichen Ländern die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern erlauben. Die Einsparung durch verhinderte Kohlendioxid-Emissionen können sie sich anrechnen lassen.

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