Fotografen-Streik bei der dpa: Nicht im Bilde

Am Montag streiken die freien Fotografen der Deutschen Presseagentur. So wollen sie auf bessere Arbeitsbedingungen drängen.

Heute keine Bilder. Nicht mal heimlich. Foto: dpa

HAMBURG taz | Sie werden wohl am heutigen Montag ohne Bilder von aktuellen Ereignissen auskommen müssen - alle Tageszeitungen und Internet-Portale, die nicht über eigene Fotoredaktionen verfügen. Denn die meisten professionellen Fotos von aktuellen Ereignissen, die normalerweise ihr bezahlter Dienstleister, die Deutsche Presseagentur (dpa) zuliefert, werden nicht kommen.

Die freien Fotografen der Landesdienste, die das Rückgrat des dpa-Bilderdienst bilden, treten in einen Warnstreik, um so in Berlin laufende Tarifverhandlungen zwischen dpa und dem Deutschen Journalisten Verband und der Deutschen Journalisten Union zu begleiten. Kein leichter Schritt, insbesondere für prekär Beschäftigte.

Seit drei Jahren versuchen die freien Fotografen, die fest im System der dpa eingebunden sind, Verbesserungen zu erwirken. „Seit 2009 sind die Honorare trotz Inflation nicht erhöht worden, eine transparente Ausschüttung aus dem Zweitverwertungstopf findet nicht statt und das gesetzlich zustehende Urlaubsentgelt wird nicht gezahlt“, kritisieren sie. Die Honorare orientieren sich vor allem am Zeitaufwand zur Erstellung des Fotos.

Hinzu kommt: Während sogenannte Pauschalisten, denen von der dpa monatlich ein Einkommen zugesichert ist, zumindest etwas Schriftliches in der Hand haben, besitzen viele FotografInnen überhaupt keinen Arbeitsvertrag - also können theoretisch von einem Tag auf den anderen ihren Job verlieren.

In der ersten Verhandlungsrunde, so ist aus Gewerkschaftskreisen zu hören, habe die Geschäftsführung in einigen Punkten Einigungsbereitschaft signalisiert. So wolle die dpa das gesetzlich vorgeschriebene existenzsichernde Urlaubsentgelt zahlen und auch mit den freien Mitarbeitern Verträge schließen. Doch festgeschriebene Fix-Kostenerhöhungen durch die Anhebung der Honorare und neue Regelungen über die Zweitverwertung seien in dem gerade erarbeiteten dpa-Konzept „Foto 2015“ nicht vorgesehen.

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