Relegationsspiel Zweite und Dritte Liga: 1860 entgeht knapp dem Abstieg

Die „Löwen“ bleiben nach einer Horror-Saison in der zweiten Liga. Die Hoffnungen von Holstein Kiel werden in den letzten Sekunden des Relegationsspiels zerstört.

zwei Fußballspieler in weiß-blau jubeln, dahinter trotten zwei in rot davon.

Kai Bülow (r.) und Christoph Schindler bejubeln das 2:1 für 1860 München Foto: dpa

MÜNCHEN dpa | Trainer Torsten Fröhling saß mit Tränen der Erleichterung auf der Bank, seine Spieler tanzten entfesselt vor der Nordtribüne. Mit einem Tor in der Nachspielzeit hat der TSV 1860 München vor über 57.000 jubelnden Fans in einem erneuten Relegations-Krimi den Absturz in die Fußball-Drittklassigkeit verhindert.

Abwehrspieler Kai Bülow erzielte am Dienstagabend in der das 2:1 (0:1)-Siegtor im Rückspiel gegen den Drittliga-Dritten Holstein Kiel. Zuvor hatte Daniel Adlung in der 78. Minute das Führungtor von Rafael Kazior (16. Minute) ausgeglichen. „Ich denke, dass wir heute ein Minimalziel erreicht haben, dass wir nicht abgestiegen sind“, betonte Fröhling.

Den völlig niedergeschlagenen Holsteinern fehlten nur Sekunden bis zum ersten Aufstieg ins Unterhaus seit 34 Jahren, auch ein 1:1 hätte ihnen gereicht. „Extrem bitter“, meinte Trainer Karsten Neitzel. „Das war das Schlimmste, was in einer Karriere passieren konnte“, meinte Holstein-Profi Marcel Gebers: „Das ist total traurig für den ganzen Verein, das hatten wir nicht verdient.“

Am Ende feierte 1860 ein Happy End nach einer Chaos-Saison. Fröhling schaffte als dritter Trainer der Saison doch noch die Rettung. Erst zum zweiten Mal im siebten Vergleich konnte sich der Zweitligist in der Relegation gegen den Drittliga-Dritten durchsetzen.

Beide Trainer hatten ihre Startelf gegenüber dem Hinspiel auf jeweils einer Position verändert. Fröhling wollte mit Stephan Hain als zweiter Spitze neben Rubin Okotie ein Signal für mehr Offensivkraft setzen. Doch nach einem Distanzschuss von Valdet Rama, den Kiels Schlussmann Kenneth Kronholm klasse parierte (2.), agierten die Gäste nach vorne wesentlich durchdachter und auch gefährlicher.

Kaziors Tor der zehnten Minute reicht Kiel nicht

Schon in der 6. Minute jubelten die rund 2.000 mitgereisten Fans, doch Schiedsrichter Knut Kircher sah Kazior bei seinem Treffer im Abseits. Doch zehn Minuten war alles korrekt, als Kazior nach einem von Jaroslaw Lindner verlängerten Eckball von Tim Siedschlag am langen Pfosten unbedrängt abstauben konnte.

Die Kieler störten 1860 früh im Spielaufbau. Die „Löwen“ agierten fast nur planlos mit langen Bällen. Der künftige Dortmunder Julian Weigl, der frühzeitig für den am Knie verletzten Dominik Stahl eingewechselt worden war, versuchte es noch einmal mit einem Distanzschuss (18.). Die Hoffnungen von Investor Hasan Ismaik, der Stunden vor dem Spiel in einem Offenen Brief an die 1860-Fans die „Geburtsstunde einer Mannschaft“ erfleht hatte, die Zukunft hätte, erfüllte sich zumindest bis zur Pause nicht.

Die „Löwen“-Fans versuchten, ihre Mannschaft nach dem Seitenwechsel noch einmal laufstark anzutreiben. Aber die Versuche blieben lange Stückwerk. Hain verzog aus 20 Metern (66.), Kiel verteidigte kompakt. Der bis dahin enttäuschende Adlung sorgte mit seinem Schuss aus der Drehung noch einmal für eine dramatische Schlussphase, in der Innenverteidiger Bülow erfolgreich zum 2:1-Siegtreffer abstaubte.

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