Nach Atomabkommen mit dem Iran: Zoff bei den Grünen

Die Grüne Jugend unterstützt eine Demo gegen den Atomdeal mit dem Iran. Der Parteispitze passt das nicht. Nun schreibt man sich offene Briefe.

Logo der Lobbygruppe „Stop the Bomb“

Stein des Anstoßes: Die Lobbygruppe „Stop the Bomb“, die sich hier in Wien auf einem Banner präsentiert Foto: reuters

BERLIN taz | Nach einem Beschwerdebrief namhafter Grüner wie Claudia Roth und Jürgen Trittin zur Iran-Politik der Grünen Jugend fordert der Parteinachwuchs eine Entschuldigung. Es sei „sehr irritierend“, welche Vorwürfe die Parteipromis über die Grüne Jugend verbreitet hätten, schreibt deren Vorstand in einem Antwortbrief.

Auslöser des Streits ist ein Demo-Aufruf der Initiative „Stop the Bomb“ gegen den Atomdeal mit dem Iran. Die Grüne Jugend hatte den Aufruf unterstützt. Daraufhin warfen grüne Außenpolitiker ihr eine „befremdliche“ Auswahl der Bündnispartner vor. Die Lobbygruppe „Stop the Bomb“ sei kein geeigneter Partner. Die Grüne Jugend mache sich mit „undifferenzierten und konfliktverschärfenden Positionen gemein“.

Das weist die Parteijugend empört zurück: „Wir unterstützen sämtliche Friedensbemühungen im Nahen Osten und sind schockiert, dass ihr das Gegenteil behauptet.“ Die Grüne Jugend distanziert sich zwar von „verbalen Entgleisungen“ im Umfeld von „Stop the Bomb“. Man habe aber kein „Bündnis“ geschlossen, sondern nur den Aufruf unterstützt.

Denn in der Debatte über den Atom-Deal mit dem Iran sei es zu wenig um die katastrophale Menschenrechtslage gegangen. „Dass Grüne sich der Kritik an dem Atom-Deal derart entziehen, ist uns unverständlich“, schreibt der Nachwuchs.

Doch für eine Entschuldigung sehen die Parteipromis offenbar keinen Grund: „Warum sollte man sich für eine sachlich vorgetragene politische Argumentation entschuldigen“, heißt es aus ihrem Kreis. Die Grüne Jugend solle „einen differenzierten Blick“ auf Chancen und Risiken einer Verhandlungslösung mit dem Iran werfen, „statt beleidigt zu sein“.

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