Anti-Islam-Demo in Leipzig: Mindestens zwei Polizisten verletzt

Bei einer Demo des Leipziger Pegida-Ablegers flogen Flaschen und Böller auf Beamte. Lutz Bachmann kündigte in Dresden die Gründung einer Partei an.

Gegendemonstranten blockieren in Leipzig

Auch vor Ort: Gegendemonstranten Foto: dpa

LEIPZIG afp | Bei einer Demonstration des anti-islamischen Legida-Bündnisses ist es am Montagabend in Leipzig zu Ausschreitungen gekommen. Mindestens zwei Polizeibeamte seien leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Er sprach von einer „Vielzahl gewaltbereiter Personen“ und einer „aufgeheizten Stimmung“. Es habe Strafanzeigen im zweistelligen Bereich gegeben, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz.

Die mehreren hundert Legida-Demonstranten stießen erneut auf erhebliche Gegenwehr. Gegendemonstranten versuchten unter anderem, durch Sitzblockaden den Demozug des anti-islamischen Bündnisses zu stören. Größere Zusammenstöße zwischen beiden Lagern konnten nach Polizeiangaben verhindert werden.

Im Laufe der Demonstration vermummten sich demnach aber mehrere Legida-Anhänger. Zahlreiche Hooligans warfen Flaschen und Feuerwerkskörper auf Polizeibeamte und -fahrzeuge und versuchten, die Polizeisperren zu durchbrechen. Die Beamten gingen unter anderem mit Reizgas und Schlagstöcken gegen die Gewalttäter vor.

Kurze Zeit später wurde die Auflösung der Versammlung verfügt. Später musste die Polizei noch eine von Gegendemonstranten auf der Straße errichtete Sperre mit einem Wasserwerfer räumen.

Legida ist der Leipziger Ableger der Dresdner Pegida-Bewegung; Pegida steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Seit Monaten geht die Bewegung nahezu wöchentlich auf die Straße und demonstriert vor allem gegen die Asylpolitik. Pegida-Chef Lutz Bachmann kündigte am Montagabend in Dresden die Gründung einer eigenen Partei an, die dann auch bei Wahlen antreten soll.

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