Mäster verhindern Veggie-Label: Krieg der Würste

Die Tierschützer von Peta wollten Wiesenhof für seine vegetarischen Produkte ein Label verleihen. Alte Feindschaften verhindern das vorerst.

Demonstrant mit Transparent „vegan rockt“ vor dem Brandenburger Tor

These eines Demonstranten vom November 2015, musiktheoretisch noch Forschungsfeld. Foto: dpa

BERLIN taz | Die vegetarischen und veganen Produkte des Hühnerschlachters Wiesenhof bekommen vorerst kein Label der Tierrechtsorganisation Peta. Nach Gesprächen und einem ausführlichen Testessen war Peta zwar bereit, unter bestimmten Voraussetzungen die Wiesenhof-Produkte mit dem eigenen Emblem zu adeln. Doch der Widerstand kam überraschenderweise von der anderen Seite.

Wie die taz im Umfeld des Konzerns erfuhr, hätten vor allem die Mastbetriebe, die für Wiesenhof arbeiten, Druck gemacht und sich gegen ein Peta-Label gestemmt. Hier wirken offenbar noch die alten Feindschaften nach. Aktivisten der Tierrechtler hatten bekanntlich immer wieder Wiesenhof-Mastbetriebe nachts besucht und die teilweise verheerenden Zustande der Tierhaltung per Video dokumentiert.

„Die Zeit ist noch nicht reif für eine engere Zusammenarbeit“, sagte Peta-Manager Edmund Haferbeck der taz. Peta wolle aber weiter die neue Veggie-Produktlinie von Wiesenhof unterstützen und über Social-Media-Kanäle bekannt machen. Immerhin, so Haferbeck, produziere der ehemals reine Fleischkonzern inzwischen zu fünf Prozent vegan und vegetarisch. Wiesenhof lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass das Angebot von Geflügelfleisch das Hauptgeschäftsfeld bleibe.

Die Kommunikation des Hühnerschlachters hat den neuen Ernährungstrend auch sprachlich voll drauf. Einige Aussagen in den Pressemitteilungen und Präsentationen „klingen frappierend ähnlich wie Peta-Äußerungen“, sagte Haferbeck. Die Zusammensetzung der hochprozessierten Veggieprodukte mit ihren endlosen Zutatenlisten sieht indes auch der Peta-Manager kritisch. Aber wichtiger sei der Verzicht auf tierische Produkte.

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