Besetzung eines Naturparks in den USA: Schusswechsel mit Bürgerwehr

Das FBI hat sieben Führer einer selbsternannten Bürgerwehr in Oregon festgenommen. Sie hatten die Verwaltung eines Naturparks besetzt. Ein Besetzer starb.

Ein amerikanischer Polizist trägt eine Waffe in ein Auto, es ist dunkel, hinter ihm Blaulicht.

Showdown am Highway 395: Die Straße wurde während der Polizeiaktion gesperrt. Foto: ap

BURNS AP | Gut drei Wochen nach der Besetzung der Verwaltung eines Naturparks im US-Staat Oregon sind die Führer der selbst ernannten Bürgerwehr festgenommen worden. Bei dem Zugriff vom Dienstag kam es zu einem Schusswechsel, bei dem ein Mensch getötet wurde, wie das FBI mitteilte. Am Abend strömten Polizisten auf das von der Miliz gehaltene Gelände. Ob sie dort weitere Bürgerwehrmitglieder antrafen, war zunächst unklar.

Am 2. Januar hatte die bewaffnete Miliz namens Bürger für Verfassungsrechte im Naturschutzgebiet Malheur National Wildlife Refuge ein Verwaltungsgebäude besetzt. Sie begründeten dies mit den aus ihrer Sicht ungerechten Urteilen gegen zwei Rancher, den 73-jährigen Dwight Hammond und dessen 46-jährigen Sohn Steven Hammond. Zudem verlangten die Besetzer, dass staatliches Land den Kommunen und den dortigen Bürgern ohne Aufsicht der Bundesregierung zur Nutzung überlassen wird. Derzeit kontrolliert die Regierung in Washington etwa die Hälfte des Landes im Westen der USA.

Zentrale Figur der Miliz ist der Regierungskritiker Ammon Bundy, dessen Familie bereits in Nevada an einem Konflikt mit der Regierung über Weiderechte beteiligt war. Berichten zufolge waren Bundy und seine Anhänger am Dienstag auf dem Weg zu einem Bürgertreffen in einem Seniorenzentrum im Ort John Day im Bezirk Grant County, um für ihr Anliegen zu werben.

Unterwegs gerieten sie allerdings in eine Verkehrskontrolle, die an einer Autobahn in einen Schusswechsel ausartete. Eine „hinreichend tatverdächtige Person starb“, teilten das FBI und die Staatspolizei von Oregon mit. Weitere Details zu dem Todesopfer würden zunächst nicht genannt. Eine weitere Person habe nicht lebensgefährliche Schusswunden erlitten und werde in einer Klinik behandelt, hieß es weiter.

Online-Radiosendung der Besetzer

Am Abend wurden Hunderte Wartende im Seniorenzentrum in John Day darüber informiert, dass die „Gastsprecher“ nicht erscheinen würden, wie die Zeitung The Oregonian berichtete.

Das FBI und die Polizei in Oregon nannten später in einer Erklärung sieben Festgenommene: Neben dem 40-jährigen Anführer Bundy und dessen Bruder Ryan waren es demnach drei weitere Personen, die bei der Verkehrskontrolle festgesetzt worden seien. Ein weitere mutmaßliches Milizenmitglied wurde später in der Stadt Burns festgenommen. Zudem wurde ein 50-Jähriger festgenommen, der während der Besetzung des Verwaltungsgebäudes im Naturschutzpark eine Online-Radiosendung betreut haben soll.

Den Festgenommenen droht den Angaben zufolge ein Strafverfahren wegen Behinderung von Polizisten durch Gewaltanwendung und Einschüchterung oder Drohungen.

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