WM-Vergabe 2006 an Deutschland: Immer mehr „Unregelmäßigkeiten“

Was lief da bei der WM-Vergabe? Je mehr nach außen dringt, desto stärker wird der Druck auf den ehemaligen DFB-Präsidenten Niersbach.

Wolgang Niersbach, nachdenklich

Was wusste er? Wolfgang Niersbach Foto: dpa

FRANKFURT dpa | Neue Recherchen zur WM-Affäre belasten den früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung soll Niersbach im Mai 2015 von dem früheren Organisationskomitee-Mitglied und Beckenbauer-Vertrauten Fedor Radmann darüber informiert worden sein, dass im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 „Unregelmäßigkeiten“ rund um eine dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro aufgetaucht seien.

Als Reaktion darauf soll Niersbach unter anderem den damaligen DFB-Vizegeneralsekretär Stefan Hans mit weiteren Nachforschungen beauftragt haben.

Auch nach weiteren Treffen mit Radmann, Beckenbauer oder DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock in den Monaten Juni, Juli und August 2015 habe Niersbach immer noch darauf verzichtet, das Präsidium des DFB einzuweihen.

Die Affäre um nach wie vor ungeklärte Geldflüsse rund um die WM-Vergabe wurde am 16. Oktober öffentlich. Knapp einen Monat später trat Niersbach als DFB-Präsident zurück. Seinem engen Vertrauten Hans kündigte der Verband im Dezember. Die Recherchen der SZ stützen sich auf die Ermittlungen der Kanzlei Freshfield, die den WM-Skandal im Auftrag des DFB untersucht.

Fragwürdig ist auch eine „Afrika-Hilfe“ in Höhe von 7 Millionen Euro, die die Fifa vom deutschen Organisationskomitee gefordert hatte, darüber hinaus die Zahlung von 250.000 Dollar der Fifa-Vermarktungsagentur ISL einen Tag vor der Vergabe der WM 2006 nach Deutschland.

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