BRANDENBURGS VERFASSUNGSSCHUTZ WARNT
: Rechte treiben vermehrt Sport

Die Chefin des Verfassungsschutzes in Brandenburg hat Sportvereine aufgefordert, sich stärker mit dem Thema Rechtsextremismus auseinanderzusetzen. Neonazis versuchten, das Vereinsleben zu beeinflussen. „Der Sport hat sich lange Zeit sehr schwergetan, weil man sich für unpolitisch gehalten hat“, sagte Winfriede Schreiber zu Neujahr. „Mehr und mehr erkennen die Vereine, dass sie sich zur Demokratie bekennen müssen.“ Viele hätten inzwischen in der Satzung ein klares Bekenntnis verankert. Dies werde jedoch nicht immer konsequent in der Praxis umgesetzt.

Während die NPD in Brandenburg kaum Fuß fassen kann, wächst die Neonazi-Szene laut Verfassungsschutz weiter. 2011 hatten die „Freien Kräfte“ – parteiunabhängige, gewaltbereite Neonazis – etwa 410 Mitglieder. Diese Anzahl sei erneut gestiegen, sagte Schreiber. „Das ist eine besorgniserregende Entwicklung – zumal der harte Kern immer militanter wird.“

Auch die Zahl der extremistischen Straftaten sei gestiegen. Gewachsen ist – gemäß dem Bundestrend – auch der Anteil der Frauen in der Szene. Inzwischen liegt er laut Schreiber bei etwa 20 Prozent. (dpa)