Thüringens Ministerpräsident Ramelow: Nazivergleich verstimmt Linke

Antifaschisten wollen vor dem Wohnhaus von Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke demonstrieren. Ministerpräsident Bodo Ramelow ist dagegen.

Ein Mann, Bodo Ramelow, schaut nach Rechts

Keine Demos vor Privathäusern, sagt Bodo Ramelow Foto: dpa

ERFURT epd | Mit einer Äußerung zur geplanten Antifa-Demonstration vor dem Wohnhaus von Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke im Eichsfeld sorgt Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für Unruhe in seiner eigenen Partei.

Der Regierungschef hatte im Online-Netzwerk Twitter geschrieben, vor Privathäusern von Politikern zu demonstrieren gehe gar nicht – egal von wem und gegen wen, berichtet die Thüringer Allgemeine in ihrer Mittwochsausgabe. Wörtlich habe er die geplante Demonstration mit „Nazi-Methoden“ verglichen.

Das sorgte zunächst in den Online-Netzwerken für Empörung, schreibt die Zeitung. Linke-Landes- und Fraktionschefin Susanne Henning-Wellsow habe sich auf Anfrage der Zeitung nicht äußern wollen.

Ihr Stellvertreter Steffen Dittes erklärte indes, die Kritik an der geplanten Demonstration nachvollziehen zu können Er halte aber die Wortwahl von Ramelow vor den Hintergrund der Nazi-Verbrechen für ungeeignet, so die Zeitung.

Ramelow ist für seine intensive Nutzung der Online-Netzwerke bekannt. Er macht auf diesem Weg auch immer wieder Drohungen gegen seine eigene Person publik und macht sich über Verschwörungstheorien unter den Hashtags #Aluhüte und #Chemtrails lustig.

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