Lektionen der Woche: Bumsaufrufe und Bio-Zeitbomben

Michelle ist die Beste, Wälder werden geklaut und Pokémons bedrohen Deutschland. Fünf Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Ein Dingo trinkt aus Wasser aus einem See

Killing in the name of Australia: Dingos Foto: dpa

1. Michelle Obama for ­President of the World

Michelle Obama hat sich endgültig in unsere Herzen katapultiert. Erst ihre grandiose Rap-Performance mit US-Moderator James Corden bei „Carpool Karaoke“ und jetzt ihr Auftritt auf dem Parteitag der US-Demokraten: „Jeden Morgen wache ich in einem Haus auf, das von Sklaven gebaut wurde. Und ich sehe meine Töchter, zwei schöne, intelligente, schwarze junge Frauen, die auf dem Rasen vor dem Weißen Haus mit ihren Hunden spielen. Und wegen Hillary Clinton sehen meine Töchter und all unsere Söhne und Töchter es für selbstverständlich an, dass eine Frau US-Präsidentin werden kann.“ Sätze für die Geschichtsbücher, tosender Applaus. Wer die Demokratische Partei einen kann, kann auch die Welt retten. Mindestens.

2. Nichts ist mehr sicher

Dass Brandenburg dünn besiedelt ist, wussten wir. Dass das Land allerdings so leer ist, dass nicht einmal auffällt, wenn ein Wald geklaut wird, war uns neu. Südlich von Berlin wurde ein ganzes Waldstück gestohlen. Seit August 2015 haben Diebe einen Kiefernwald gerodet und das Holz mit schwerem Gerät abtransportiert. Die Waldbesitzerin entdeckte es erst jetzt.

3. Pokémons bedrohen Deutschland

Der Hype um das Augmented- Reality-Spiel Pokémon Go gefährdet nicht nur Menschenleben (huch, ein Pikachu auf dem Grünstreifen, huch, ein Auto, huch, tot!), sondern auch die nationale Sicherheit. Die Spionageabwehr warnt laut SZ davor, dass sich feindliche Agenten als ­Pokémon-Go-Spieler tarnen und so Aufnahmen von militärisch geschützten Anlagen schießen könnten. Zuletzt waren drei vermeintlich harmlose Spieler während einer Übung auf einem Truppenübungsplatz gelandet.

4. Tiere können Waffen sein

Australien geht mit Bioinvasoren nicht zimperlich um. Zuletzt wurden 160.000 Kamele erschossen, deren Art vor 170 Jahren als Lastentiere importiert worden war und zur Plage wurde. Neuester Tierstressfaktor: Auf der Insel Pelorus Island haben sich Hunderte Ziegen verbreitet, die seltene Regenwaldpflanzen fressen. Schießversuche scheiterten, also sollen es Dingos richten. Doch die Ziegenfresser sollen nicht selbst zur Plage werden. Also wurden den Wildhunden Giftkapseln implantiert, biologische Zeitbomben, die die Dingos innerhalb von zwei Jahren töten.

Am Sonntag demonstrieren tausende Erdogan-Fans in Köln. Wie schätzen Deutsch-Türken die aktuelle Lage in der Türkei ein? taz-Autor Volkan Agar war in der Kölner Keupstraße und sprach mit Anwohnern und Ladenbesitzern. Seine Reportage lesen Sie in der taz.am wochenende vom 30./31. Juli. Außerdem: Eine Tierethikerin und ein Affenforscher diskutieren über Moral und Tierversuche. Der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit erklärt nach den Anschlägen, was die Täter eint. Und ein taz-Autor beschreibt seine Sammelleidenschaft für Schockbilder auf Zigarettenschachteln. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

5. Bumsaufrufe fruchten

Fernsehen kann Nationen retten. Jedenfalls Dänemark. Im vergangenen Herbst hatte der öffentlich-rechtliche Sender DR in der Sendung „Knald for ­Danmark“ – in etwa „Bumst für Dänemark“ – Zuschauer angeregt, über das Kinderkriegen nachzudenken. Wegen niedriger Geburtenraten. Neun Monate später: Bäm, das Land erlebt einen kleinen Geburtenboom. Über 16.200 Babys sollen bis Ende August geboren werden – 1.200 mehr als im Vorjahr.

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