Initiative will Baeck umbetten

Eine Initiative will die Gebeine des 1956 gestorbenen Rabbiners und Theologen Leo Baeck von London nach Berlin umbetten. Die sterblichen Überreste des „wichtigsten Vertreters“ des deutschen Judentums sollten auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee ihre letzte Ruhe finden, sagte Initiator Ronnie Golz gestern. Baecks Grab in London sei ungepflegt, niemand kümmere sich darum, begründete Golz seinen Vorschlag. In Weißensee lägen zahlreiche Persönlichkeiten des deutschen Judentums begraben, sagte Golz. „Leo Baeck war ihr wichtigster Vertreter.“ Zudem gebe es in Weißensee bereits eine Grabstelle. Leo Baeck hatte dort 1937 seine Frau Natalie beerdigt. Die Stelle daneben hatte er für sich vorgesehen. Im Zweiten Weltkrieg deportierten jedoch die Nazis den 69-Jährigen ins Ghetto Theresienstadt. Baeck überlebte und ging nach dem Krieg nach London, wo er 1956 starb. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, wird die Initiative nicht unterstützen. Sie sei gegen den Willen der in den USA lebenden Enkelin. DPA