Großdemo in Barcelona: Mehr Flüchtlinge, bitte!
„Schluss mit den Ausreden! Nehmen wir sie jetzt auf!“ 160.000 Menschen haben in Barcelona für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten demonstriert.
Starker Auftritt: Demonstranten in Barcelona Foto: dpa
BARCELONA dpa | Bei einer Großdemonstration in Barcelona haben am Samstag Zehntausende Menschen die spanische Regierung zur Aufnahme von mehr Flüchtlingen aus Kriegsgebieten aufgerufen. Die örtlichen Behörden bezifferten die Teilnehmerzahl auf rund 160.000, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Die Veranstalter sprachen sogar von einer halben Million Menschen.
Zu der Massenkundgebung hatte die Nichtregierungsorganisation „Casa Nostra Casa Vostra“ (Mein Haus ist dein Haus) aufgerufen. Sie stand unter dem Motto: „Schluss mit den Ausreden! Nehmen wir sie jetzt auf!“
Die Organisatoren hatten die Teilnehmer gebeten, blaue Kleidung und blaue Flaggen zu tragen, damit der Menschenzug – der sich seit dem Nachmittag in Richtung des Zentrums der katalanischen Metropole bewegte – wie eine gewaltige Welle wirkte.
Spanien und die Europäische Union müssten endlich ihrer Verpflichtung nachkommen, notleidenden Menschen aus Konfliktregionen Zuflucht zu gewähren und eine integrative Gesellschaft aufzubauen, hieß es.
Spanische Medien berichteten, die Regierung von Mariano Rajoy habe sich gegenüber der EU zur Aufnahme von 16.000 Flüchtlingen verpflichtet – bisher seien aber nur 1.000 ins Land gekommen.
Leser*innenkommentare
Land of plenty
Das freut mich sehr, dass so viele Menschen im krisengeschlagenen, ausgebeuteten Spanien für die Solidarität und Unterstützung demonstrieren!
Peter Meisel
Da bin ich stolz auf meine Tochter, die in Barcelona lebt und die reiche Kultur,
das sind Menschen erleben kann.
Das Pflaster belebt und fördert die Kreativität.
So lässt sich emotionale Intelligenz erfahren. Das ist für mich die kreativste Stadt, die kenne. Deshalb trage ich die Barretina und trinke Mandelmilch.
4845 (Profil gelöscht)
Gast
Mittlerweile gibt es fast nur noch Extremisten bei diesem Thema. Entweder naive "Refugee-Welcome"-Menschen oder rassitisch-völkische Hetzer. Es ist nicht mehr möglich mit einer differenzierten uns sachlichen Meinung an der Diskussion teilzunehmen da diese am Ende nur in eine hitzige Streiterei zwischen den Extremen ausartet und man als einzig verbliebener sachlicher Mensch zwischen den Fronten steht...
TazTiz
In Schweden und Deutschland sind solche Demos kaum noch denkbar. Aber bei 1.100 Aufnahmen ... wäre es sicher ähnlich.