1. Mai in Berlin-Kreuzberg: Voll, voller, Myfest

Schon am frühen Nachmittag ist auf dem Myfest in Kreuzberg kein Durchkommen mehr. Die Polizei bereitet sich auf die angekündigten Demos vor.

Myest 2017

Same procedure as every year: volles Myfest in Kreuzberg Foto: dpa

BERLIN dpa/taz | Nach einer friedlichen Walpurgisnacht haben in Berlin am Montag zunächst Tausende entspannt den 1. Mai gefeiert. Bereits am frühen Nachmittag war das traditionelle Straßenfest „Myfest“ in Kreuzberg so voll, dass auf der Oranienstraße fast kein Durchkommen mehr möglich war. Familien feierten bei angenehmem Frühlingswetter mit Anwohnern und Touristen. Grillduft lag in der Luft. Die Mülleimer quollen schon am Mittag über, auch wegen vieler weggeworfener Plastikbecher. Erwartet werden über den Tag hinweg Zehntausende Besucher.

Die Polizei will mit bis zu 5.400 Einsatzkräften für einen sicheren 1. Mai in der Hauptstadt sorgen. Erstmals wurde die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ linker und linksextremer Gruppen nicht angemeldet. Die Demonstranten wollen um 18 Uhr vom Oranienplatz durch das „Myfest“ nach Neukölln ziehen.

Die Polizei hatte angekündigt, den linksradikalen Aufzug trotz der verweigerten Anmeldung zu tolerieren. Es wird damit gerechnet, dass es 30 Jahre nach den ersten heftigen Krawallen an dem Feiertag in Kreuzberg nicht gänzlich friedlich bleibt und es wieder zu Angriffen von Linksautonomen auf Polizisten kommt. Die Gewaltausbrüche haben in den Vorjahren aber abgenommen.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte im Vorfeld angekündigt: „Wir setzen auch in diesem Jahr wieder auf die bewährte Doppelstrategie: Kommunikation so lange es friedlich bleibt und hartes Durchgreifen gegen Gewalttäter.“ Es könne aber nicht von einer völligen Befriedung des 1. Mai ausgegangen werden, sagte der Senator. Auch 2016 gab es kurzzeitig heftige Angriffe auf Polizisten, mehr als 50 Beamte wurden verletzt.

Verkaufsstand auf dem Myfest

Same procedure as every year: Es wird gegrillt Foto: dpa

Auch die Möglichkeit eines terroristischen Anschlags in der Menge hat die Polizei im Blick. In Kreuzberg gilt nun neben dem allgemeinen Fahrverbot für große Lastwagen an Feiertagen rund um das „Myfest“ ein Verbot für kleinere Laster. Innerhalb des Sperrkreises gibt es noch eine rote Zone mit verschärften Kontrollen. Das Fest selbst ist für Autos gesperrt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.