Die Wahrheit: Neues vom neuen Bahnchef

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Richard Lutz' Innovationskraft erfreuen.

Foto: dpa

Der nagelneue Bahnchef Lutz

hält – scheint’s – nicht viel vom Datenschutz,

weil er auf Deutsch und klipp und glatt

voll einen an der Waffel hat:

Er will, glaubt man den Bahnnachrichten,

demnächst auf Fahrkarten verzichten.

Stattdessen werden – man liest richtig! –

die Handys fahrtgebührenpflichtig.

Wenn man in Köln den Zug betritt,

kriegt das der Bahnchef sofort mit.

Das Handy wird von ihm erfasst

und gilt somit als Reisegast.

Desgleichen soll das Handy zeigen,

wenn man sich anschickt auszusteigen,

Und je nach den gefahr’nen Strecken

wird man am Kontostand entdecken,

dass sich Herr Lutz – ich sag’s mal platt –

das Fahrgeld reingezogen hat.

Natürlich geht dann der Verlust

des Handys sehr einher mit Frust.

Man selber fuhr zwar nur bis Bonn,

Das Handy aber zog davon

– im Großraum unterm Sitz vergessen –

um so ganz Deutschland zu durchmessen.

Erst im Hangar beim Wagensäubern,

vielleicht auch in der Hand von Räubern,

wird dann nach Wochen oder Jahren

die Rechnung kenntlich für das Fahren.

Sie wird dem Bahnchef wohl genügen

für eine Bahn mit neuen Zügen.

Die Wahrheit auf taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit. Sie hat den ©Tom. Und drei Grundsätze.

kari

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.