Entführte Mädchen in Nigeria: Wiedersehen mit den Eltern

Die Entführung von 276 Mädchen aus dem Ort Chibok hatte 2014 international für Aufsehen gesorgt. Die Extremistengruppe Boko Haram ließ 82 von ihnen frei.

Eine junge Frau und ein mittelalter Mann

Freude in Abuja: Die Mädchen und jungen Frauen sehen nach drei Jahren ihre Familie wieder Foto: reuters

ABUJA afp/dpa | Nach dreijähriger Geiselhaft haben 82 freigelassene nigerianische Schülerinnen das erste Mal ihre Eltern wiedergetroffen. Die Eltern der Mädchen und jungen Frauen trafen ihre Töchter am Samstag in der Hauptstadt Abuja.

Auf einem kurzen Videoclip des Wiedersehens waren emotionale Szenen zu sehen – innige Umarmungen, Schluchzen und Freudentränen. Bashir Ahmad, ein Berater von Präsident Muhammadu Buhari, veröffentlichte das Video über Twitter.

„Alle haben heute getanzt. Sogar die Alten“, sagte Yakubu Nkeki der Nachrichtenagentur AFP. Seine Nichte Maimuna, die er wie seine eigene Tochter aufgezogen hatte, war zusammen mit 276 anderen Mädchen im April 2014 von der Islamistengruppe Boko Haram in Chibok im Nordosten des Landes entführt worden.

Boko Haram hatte vor wenigen Tagen 82 Schülerinnen nach längeren Verhandlungen unter internationaler Vermittlung freigelassen, im Gegenzug entließ die Regierung inhaftierte Boko Haram-Kämpfer. Die Mädchen waren nach ihrer Freilassung zunächst in einer Einrichtung des nigerianischen Inlandsgeheimdiensts am Stadtrand untergebracht.

Die Entführung der Schülerinnen vor rund drei Jahren hatte international für Entsetzen gesorgt, das Schicksal der Mädchen wurde zu einem Symbol für den Konflikt mit der Dschihadistengruppe in Nigeria. Zahlreiche Prominente setzten sich unter dem Slogan „BringBackOurGirls“ für ihre Freilassung ein, darunter auch die damalige First Lady der USA, Michelle Obama.

Derzeit werden aber immer noch mehr als hundert Mädchen vermisst. Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias.

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