Nachnutzung des Flughafen Tegel: Landeplatz für Forschung und Hightech

Aus dem Flughafen wird nach der Schließung 2011 ein innovatives Industriegebiet, plant der Senat.

Ungefähr die Hälfte des Geländes soll Grünfläche werden, die andere Hälfte Gewerbegebiet. Bild: reuters, Tobias Schwarz

Vom Flughafen zum Flaggschiff: Tegel soll nach Ende des Flugbetriebs zum Industrie- und Innovationsort werden. Ob sich die Wirtschaft darauf einlässt, ist indes unklar. "Wir können nur Angebote machen", sagte die zuständige Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Mittwoch, betonte indes die Chancen: In Tegel könne gezeigt werden, wie Industrie und Natur im Einklang existieren können.

Laut Konzept soll die bestehende Struktur aus Terminals und Hangars um neue Gebäude ergänzt werden; etwa 200 Hektar könnten somit als Gewerbefläche genutzt werden. Das entspricht etwa der Größe des Tiergartens. 230 Hektar - etwa die Hälfte des Geländes - bleiben als Grünfläche erhalten. "Das Terminal ist Adressgeber", erklärte Reiner Nagel von der Senatsverwaltung. "Hier können etwa Forschungseinrichtungen untergebracht werden." Die Gebäude sollen über den Kurt-Schumacher-Damm erschlossen werden; so werden auch die Hangars und mögliche Neubauten eingebunden. Wohnhäuser sind derzeit nicht geplant. Das Strukturkonzept dient als Grundlage für verbindliche Planungen. Der Senat wollte es am Mittwochabend vorstellen.

Ein Drittel der Fläche gehört dem Land, der Rest dem Bund. Junge-Reyer sieht Chancen auf eine gemeinsame Trägerschaft, dann müsste Berlin die Flächen nicht kaufen; derzeit wird verhandelt. Wer für die Bewirtschaftung aufkommt in der Zeit zwischen Betriebsende und neuer Nutzung, wer in Sanierung und Umbau investiert, und ob überhaupt ein Unternehmen Interesse am Standort hegt - all das ist unklar.

Junge-Reyer denkt an das Fraunhofer-Institut, Hochschulen und produzierendes Gewerbe als Investoren. Konkretes Interesse angemeldet hat noch niemand; für gezielte Werbung sei die Planung nicht weit genug, gab die Senatorin zu bedenken.

Fraglich bleibt zudem, ob sich Berlin intern zu viel Konkurrenz schafft: Bisher gilt Adlershof als erste Adresse für Innovation. In Buch gibt es ein ähnliches sogenanntes Cluster, nördlich des Hauptbahnhofs soll ein Wissenschaftspark mit BayerSchering als Schwergewicht entstehen. Junge-Reyer verwies auf die Besonderheiten jedes einzelnen Standorts. Der Frage, wie viele Arbeitsplätze in Tegel entstehen könnten, wich sie aus. "Wir müssen vorsichtig sein", sagte sie lediglich.

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