Aidan Bartley: Wohl temperierte Dämmerung unter dem Geigenhimmel

Aidan Bartley: „Vaudeville“ www.aidanbartley.com Release-Konzert 23. 9. im Grünen Salon der Volksbühne

Der Titel des neuen Albums von Aidan Bartley mag in die falsche Richtung deuten: „Vaudeville“ nennt sich das, und Vaudeville meint eigentlich den Pop in seiner jahrmarktschreierischen Form. Was nun genau der Ort ist, an dem die Musik von Bartley wirklich nicht wohnen will, so wie sie sich wieder mit dieser nachlässigen Eleganz zum Elegischen der Hinterzimmer ausstreckt, wo alles Licht heruntergedimmt ist und dem Kronleuchter schon ein paar Perlen herausgeschlagen sind. Nichts Grelles soll stören. So sieht diese Musik aus mit dem besengerührten Schlagzeug, dem Harmonium und dem Klavier, dazu gibt es ein wenig Geigenhimmel, und links und rechts sieht man gefällig die Pfade, die bereits von Calexico, Leonard Cohen oder auch Nick Cave (um beim hochgestimmten C zu bleiben) begangen wurden. Dem wird auf der wohl temperierten musikalischen Dämmerung von „Vaudeville“ nichts wirklich Neues hinzugefügt. Was aber auch keiner will, sondern lieber noch ein paar von den schön gebauten Liedern, die Bartley mit seinem warmen Timbre singt. Der Belfaster Ire mit Berliner Wohnsitz. Neben Nikki Sudden der andere im Halbschatten arbeitende Singer-Songwriter zu Gast in der Stadt. TM