Explosion am Brüsseler Zentralbahnhof: Tatverdächtiger identifiziert

Am Dienstag gab es in Brüssel eine kleine Explosion. Der mutmaßliche Täter starb an seinen Verletzungen. Was wir wissen und was nicht.

Uniformierte gehen eine Treppe hinab

Sicherheitskräfte in Brüssel Foto: ap

Was wir wissen

Am Dienstagabend gegen 20:45 Uhr gab es eine kleine Explosion am Brüsseler Zentralbahnhof. Sicherheitskräfte schossen kurz darauf auf den Tatverdächtigen. Er starb an seinen Verletzungen.

Außer dem Tatverdächtigen gab es offenbar keine Opfer. Ein gravierenderer Vorfall konnte womöglich verhindert werden. Der Verdächtige habe mehr explosive Stoffe in den Bahnhof gebracht als denjenigen, der tatsächlich zündete, sagte der belgische Regierungschef Charles Michel am Mittwoch.

Die Föderale Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie hat den Vorgang als „terroristischen Akt“ eingestuft. Die Terrorwarnstufe in Brüssel bleibt derweil auf Stufe drei von vier. Das bedeute, dass es keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Terrorakt gebe, sagte Michel.

Die Identität das Tatverdächtigen ist seit dem Mittwochmorgen bekannt. „Er war nicht für Terrortaten aktenkundig“, sagte der Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft, Eric Van der Sijpt. Der 36-jährige mit marokkanischen Wurzeln habe einen Koffer mit Nägeln und Gasflaschen bei sich gehabt, der Feuer gefangen habe.

„Er wollte mehr Schaden anrichten als er es getan hat“, sagte Van der Sijpt. „Die Schäden hätten viel schlimmer ausfallen können.“ Er habe aber keinen Sprengstoffgürtel getragen und sei allein zum Tatort gekommen.

Der Tatverdächtige kam aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek, wo auch mehrere der Attentäter der Anschläge von Paris und Brüssel lebten. Am Mittwochmorgen fanden dort mehrere Razzien statt. Die Sicherheitskräfte durchsuchten auch die Wohnung des Tatverdächtigen.

Der Zentralbahnhof ist inzwischen wieder für den Nahverkehr in Betrieb. Der Fernverkehr ist noch ausgesetzt.

Was wir nicht wissen

Ob die Explosion im Zusammenhang mit dem sogenannten Islamischen Staat steht, ist nicht klar. Laut Augenzeugenberichten hat sich der Tatverdächtige mit den Worten „Allah-u Akbar“ (Gott ist groß) auf einen oder mehrere anwesende Soldaten gestürzt. Einer der Uniformierten habe daraufhin das Feuer eröffnet.

Vor dem Bahnhof von Namur im Süden des Landes wurde ein verdächtiges Paket entdeckt. Die belgische Polizei hat daraufhin den Bahnverkehr gestoppt und eine Sicherheitszone abgesteckt. Auch das Bahnhofsviertel von Antwerpen wurde abgeriegelt. Ob die Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Explosion in Brüssel stehen, ist unklar.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.