Frauenanteil im neuen Bundestag: Lieber Männer bei AfD, Union und FDP

Der Frauenanteil im Bundestag wird bald wohl wieder so niedrig sein wie vor 15 Jahren. In einigen Parteien stehen fast nur Männer auf aussichtsreichen Listenplätzen.

Kristina Schröder gestikuliert an einem Pult

Eine Frauen weniger bei der Union: Kristina Schröder kandidiert nicht bei der nächsten Wahl Foto: dpa

BERLIN afp | Im nächsten Bundestag werden einem Spiegel-Bericht zufolge voraussichtlich so wenige Frauen sitzen wie zuletzt vor 15 Jahren. Das ergeben Berechnungen auf der Internetplattform Mandatsrechner.de auf Grundlage aktueller Umfragewerte und Listenaufstellungen der Parteien, wie das Magazin in seiner neuen Ausgabe berichtet. Im kommenden Parlament würden demnach nur rund 32 Prozent der Mandate an Frauen gehen, aktuell sind es 37,1 Prozent.

Das läge nicht nur an der AfD, bei der fast nur Männer auf den aussichtsreichen Listenplätzen für die Bundestagswahl stehen, sondern auch an FDP und Union. Nach aktueller Lage würden es demnach bei der FDP nur 13 Frauen in den Bundestag schaffen, aber 42 Männer. Bei der Union würde der Anteil der Frauen von 26 auf 20 Prozent schrumpfen. Nur bei den Grünen (58 Prozent), der Linken (53 Prozent) und der SPD (44 Prozent) bliebe der Frauenanteil nahezu gleich.

„Frauen sind zur Zeit in allen Parlamenten von den Kommunen bis zum Bund massiv unterrepräsentiert“, sagte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt dem Spiegel. Das müsse sich ändern. Ihre Partei will in der nächsten Legislatur prüfen, „welche verfassungsgemäßen Möglichkeiten es gibt, den Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen, und ob beispielsweise ein Paritätsgesetz helfen kann, diesen unangemessenen Zustand abzustellen“.

Ein solches Gesetz könnte – wie etwa in Frankreich – den Parteien vorschreiben, ihre Kandidatenlisten entsprechend zu besetzen, oder die staatliche Parteienfinanzierung an die Geschlechterverteilung koppeln.

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