Fünf-Punkte-Plan zur Automobilindustrie: Schulz will Quote für Elektroautos

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz legt einen Fünf-Punkte-Plan für den Automobilstandort Deutschland vor. Elektroautos seien „viel zu lange belächelt“ worden.

Auto von vorne, in der Mitte eine Steckdose mit Stecker drin

In Sachen Elektromobilität will Schulz der Autoindustrie „Druck machen“ Foto: dpa

MÜNCHEN afp | SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz verlangt die Einführung einer verbindlichen Quote für Elektroautos in Europa. Diese Forderung sei Teil eines Fünf-Punkte-Plans zur Zukunft des Automobilstandortes Deutschland, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Von der Industrie fordere Schulz Investitionen in eine eigene Batterie- und Zellproduktion in Deutschland, um von ausländischen Herstellern unabhängig zu werden.

„Die deutsche Autoindustrie muss beim Thema Elektroautos deutlich besser werden“, sagte Schulz. Der US-Hersteller Tesla sei hierzulande „viel zu lange belächelt“ worden. Diese „Hochnäsigkeit“ könne sich die deutsche Autoindustrie nicht mehr leisten.

Als Reaktion auf den Diesel-Skandal fordert Schulz dem Bericht zufolge gesetzliche Regeln ohne „Interpretationsspielraum“, verbunden mit konsequenten Kontrollen der Emissionsgrenzwerte. „Wir werden der Industrie deutlich mehr Druck machen“, sagte der SPD-Chef der SZ. Unter anderem schlägt Schulz „stichprobenartige Nachkontrollen“ des Schadstoffausstoßes im Realbetrieb vor, um gegen „die Schummeltricks der Industrie“ vorzugehen.

Schulz sprach sich für einen zweiten Diesel-Gipfel im Herbst aus. Dort solle eine Zwischenbilanz der bislang vereinbarten Maßnahmen gezogen werden. Wenn sich zeige, dass diese nicht ausreichen, „müssen technische Umrüstungen her – natürlich auf Kosten der Hersteller“, sagte Schulz.

Die deutschen Autohersteller hatten in der vergangenen Woche beim Diesel-Gipfel in Berlin zugesagt, insgesamt fünf Millionen Diesel-Pkw der Euro-Normen 5 und 6 mit einem Software-Update nachzurüsten, um den Schadstoffausstoß dieser Fahrzeuge zu senken. Zudem führten die Autobauer eine Umstiegspärmie für Besitzer älterer Diesel-Pkw ein.

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