Neu in der Partei

Sechs Jungmitglieder über Gründe für ihren Parteieintritt. Eine will, dass es so bleibt, andere nennen etwa „Trump“, „Brexit“ oder „Massenmigration“

In der AfD – weil die Union nicht konservativ ist

Johannes Biesel Foto: privat

Johannes Biesel, 25, Eppelborn, ist Software-Entwickler und seit August 2016 Mitglied in der AfD Saarland – jenem Landesverband den die Bundespartei wegen Kontakten ins rechtsextreme Milieu im vergangenen Jahr auflösen wollte. Biesel ist zweiter Vorsitzender der Jungen Alternative Saar.

„Ich bin früher ein klassischer CDU-Wähler gewesen und in die Alternative für Deutschland eingetreten, weil die Union nicht mehr konservativ ist. Die Ehe für alle und die Massenmigration lehne ich ab – und dagegen lehnt sich nur die AfD auf.

Die meisten Flüchtlinge kommen aus wirtschaftlichen Gründen. Diese muss man zurückführen und Neuankömmlinge an der Grenze abweisen. Deutschland ist eine Kulturnation mit gemeinsamer Sprache und Lebensweise. Viele muslimische Menschen lehnen aber sowohl unsere Sprache als auch unsere Kultur ab. Da Muslime eine höhere Reproduktionsrate haben, wird deren Anteil stetig größer.

Bereits vor meinem Eintritt habe ich die Partei länger von außen beobachtet und an Stammtischen teilgenommen. Trotz beruflicher Verpflichtungen investiere ich jede Woche im Durchschnitt zehn Stunden für die Parteiarbeit. Das heißt Wahlplakate aufhängen, Flyer verteilen und Wahlkampfstände betreuen. Besonders liegt mir die Nachwuchsarbeit am Herzen. Ich möchte gern junge Leute an die Politik heranführen.

In der Partei habe ich viele Gleichgesinnte gefunden, mit denen ich auch Gemeinsamkeiten außerhalb der politischen Arbeit teile. Ich bin selbst begeisterter Jäger, so wie viele andere AfDler auch. Leider zieht eine junge Partei auch immer Karrieristen an. Gerade im Umfeld der Wahl im März – als es in der neuen Landtagsfraktion Posten zu verteilen gab – ist mir das aufgefallen.

Meine Eltern teilen meine politischen Ansichten in einigen Fällen nicht. Sie sind für die Homo-Ehe und wollen im Zweifel eher mehr als weniger Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen. Aber unsere Beziehung belastet das nicht.“

Protokoll: Jörg Wimalasena