Kinder an dieUrne

U18-Wahl Minderjährige sind heute an 250 Orten zur fiktiven Bundestagswahl aufgerufen

Wahlberechtigt sind sie noch nicht, eine Stimme gibt man ihnen trotzdem: Am heutigen Freitag können alle Berliner Kinder und Jugendlichen bei der U18-Wahl simulieren, worüber die Erwachsenen in neun Tagen tatsächlich entscheiden werden – den nächsten Bundestag.

250 Wahllokale wird es über die ganze Stadt verteilt geben, etwa in Schulen und Jugendclubs. Neben dem Stimmzettel bekommen die Kids auch einen Fragebogen der Senatsjugendverwaltung, der wissen will, welche Freizeitangebote sie sich besonders in ihrem Kiez wünschen. Hintergrund ist das geplante Jugendfördergesetz, mit dem Senatorin Sandra Scheeres (SPD) verbindliche Standards in der Jugendarbeit festlegen will. Organisiert wird die Jugendwahl, die bereits seit 1996 vor Landtags- und Bundestagswahlen stattfindet, unter anderem vom Deutschen Kinderhilfswerk. Die U18-Initiative versteht sich als Beitrag zur politischen Bildung – die Wahlbeteiligung der Erstwähler liegt bei Bundestags- wie Landtagswahlen traditionell unter dem Bevölkerungsschnittt.

Bei den letzten Berliner U18-Wahlen anlässlich der Abgeordnetenhauswahlen 2016 beteiligten sich knapp 27.000 Jugendliche. Wie die Eltern auch wählten sie Rot-Rot-Grün. Anders als bei ihren Eltern schaffte es die AfD bei ihnen nicht ins Landesparlament. Anna Klöpper