Kolumne Press-Schlag: Fehlbare Videoschiedsrichter

Das neue technische Hilfsmittel nimmt nicht die Emotionen aus dem Spiel. Im Gegenteil, es ruft jede Menge Gefühle hervor.

Ein Schiedsrichter guckt auf einen Moniktor mit Fußballübertragung

Der neuerliche Ärger um den Videobeweis ist einem Konstruktionsfehler geschuldet Foto: dpa

Ein Vorwurf, der gegen den eingeführten Videobeweis stets erhoben wird, ist bereits entkräftet worden. Das konnte man am Sonntagabend auch in Dortmund beobachten. Das neue technische Hilfsmittel nimmt nicht die Emotionen aus dem Spiel. Im Gegenteil, es ruft jede Menge Gefühle hervor.

„Schlechte Verlierer“ schimpfte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Kölner, die eine Neuansetzung der 0:5 verloren gegangenen Partie beantragen wollen, weil zu ihrem Ärger der Videoassistent zu Unrecht in die Partie eingriffen hatte und somit erst das 0:2 kurz vor der Pause ermöglichte.

Nach dem Regelwerk ist der Protest der Kölner verständlich. „Jeder Pfiff unterbricht das Spiel“, heißt es dort. Bei irrtümlichen Pfiff sei das Spiel mit Schiedsrichterball am Tatort fortzusetzen. Und bevor der Ball von Dortmunds Sokratis die Torlinie überschritt, hatte Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie wegen eines vermeintlichen Fouls unterbrochen.

Der Dortmunder Vorfall ist nur ein Beispiel für dem vielerorts zu beobachtenden Hang der Videoschiedsrichter, die Autorität des Schiedsrichters auf dem Rasen zu untergraben. Sie schalten sich auch bei Entscheidungen ein, die man unterschiedlich bewerten kann. Die Konsequenz: Es wird nun über die Fehlbarkeit von Videoschiedsrichtern diskutiert. Selbst mit Hilfsmitteln ist keine hundertprozentige Gerechtigkeit herzustellen.

Klüger wäre es gewesen, den Fußballteams – und nicht einer übergeordneten, vermeintlich objektiven Instanz – die Verantwortung zu übertragen, wann ein Videobeweis durchgeführt werden soll. So ist es beim Hockey oder Volleyball üblich – natürlich in einem begrenzten Rahmen.

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