Homosexualität in Ägypten: 17 Männer in Kairo vor Gericht
Schwulsein ist in Ägypten offiziell keine Straftat, gesellschaftlich aber ein Tabu. Nun wurden 17 Männer festgenommen.

Menschenrechtsgruppen warfen den Behörden vor, die Polizei habe die 17 Männer in der vergangenen Woche völlig willkürlich in Straßen und Cafés festgenommen als Teil einer Anti-Homosexuellen-Kampagne. Zuvor hatte das Schwenken mehrerer Regenbogenflaggen bei einem Konzert einer libanesischen Band einen Aufschrei in der Öffentlichkeit ausgelöst – die Flaggen stehen auch für sexuelle Vielfalt und Respekt gegenüber Homosexuellen.
Sieben Menschen waren in diesem Zusammenhang festgenommen worden. Die Organisationen Amnesty International und Human Rights Watch hatten die ägyptischen Behörden daraufhin aufgerufen, ihre Repressionen gegenüber Homosexuellen einzustellen.
Homosexualität ist in Ägypten zwar nicht gesetzlich verboten, ist aber ein gesellschaftliches Tabu. In der Vergangenheit wurden angebliche Homosexuelle deshalb zum Beispiel wegen Verachtung des Islam oder der Förderung von Ausschweifungen eingesperrt und auch verurteilt.
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