Verhaftung russischer Nationalisten: Hunderte Jugendliche festgenommen

Die Anhänger einer verbotenen Nationalistengruppe versammelte sich in Moskau. Ihr Anführer kündigte an, dass eine Revolution ausbrechen werde.

Polizisten durchsuchen einen Anhänger der Nationalistengruppe

Polizisten durchsuchen einen Anhänger der Nationalistengruppe Foto: dpa

MOSKAU dpa | Die russische Polizei hat mehr als 100 mutmaßliche Anhänger einer verbotenen Nationalistengruppe über die Nacht auf Montag in Gewahrsam behalten. Gegen einige würden Strafverfahren eingeleitet, berichtete das Bürgerrechtsportal OVD-Info in Moskau. Am Vortag waren ihrer Zählung nach landesweit zunächst 412 Anhänger der Bewegung Artpodgotwka (vorbereitendes Artilleriefeuer) und anderer Oppositionsgruppen festgenommen worden.

Der Anführer der verbotenen Gruppe, der nationalistische Videoblogger Wjatscheslaw Malzew, hatte seinen jugendlichen Anhängern verkündet, in Russland werde erneut die Revolution ausbrechen. Sie sollten sich deshalb an zentralen Plätzen versammeln und ausharren, bis Präsident Wladimir Putin zurücktritt. Malzews Ankündigung steht im Zusammenhang mit dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution 1917 am Dienstag.

Allein im Zentrum von Moskau seien mehr als 300 Menschen festgenommen worden, teilte das Innenministerium am Montag mit. Viele Jugendliche seien mit Messern, Reizgas oder Pistolen mit Gummigeschossen bewaffnet gewesen. Die meisten wurden aber noch am Sonntagabend wieder freigelassen. Wie bei Kundgebungen des Oppositionellen Alexej Nawalny schickten Bürgerrechtsgruppen Anwälte in die Polizeistationen, um den Festgenommenen zu helfen.

Am Freitag hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben eine Terrorzelle von Artpodgotowka ausgehoben.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.