Nicht Frau, nicht Mann

IDENTITÄT Intersexualität ist keine Krankheit, die geheilt werden muss. Trotzdem werden in Deutschland jedes Jahr Hunderte Menschen medizinisch in ein Geschlecht gepresst

BERLIN taz | Simon, der Mensch vor der Fischtapete, ist einer der mehr als zehntausend Intersexuellen, die in Deutschland leben. Männlich/weiblich ist zu wenig für sie, sie passen nicht ins gängige Geschlechterschema, doch viele von ihnen werden in das Schema gepresst – meist mit fatalen Folgen. An Kindern werden Geschlechtsangleichungen mit Operationen, mit Hormongaben vorgenommen, oft ohne umfassende Aufklärung der Eltern.

Berichte der UN zur Umsetzung der Konventionen gegen Folter und Diskriminierung von Frauen und Behinderten rügen diese Praxis. Denn Intersexualität ist keine Krankheit, die geheilt werden muss. Die Fotografin Sophie Kirchner und sonntaz-AutorInnen haben Intersexuelle porträtiert. Berichte aus vier Leben.

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