Folgen der G20-Krawalle in Hamburg: Razzien in linker Szene

Bundesweit durchsuchen Polizeibeamte Wohungen von vermeintlichen Aktivisten. Hintergrund ist die Randale vom Sommer in Hamburg.

Zwei Menschen stehen vor brennenden Barrikaden

Szene in Hamburg, Juli 2017 Foto: dpa

BERLIN dpa | Fünf Monate nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg hat die Polizei Razzien in acht Bundesländern vorgenommen. Das teilte die Hamburger Polizei mit. Der Einsatz der Sonderkommission „Schwarzer Block“ laufe seit dem frühen Dienstagmorgen.

Ziel sei es, weitere Beweise zu sichern, sagte ein Sprecher. Es sei eine zweistellige Anzahl von Wohnungen der linken Szene durchsucht worden – in Hamburg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.

Die Durchsuchungen erfolgten den Angaben zufolge im Zusammenhang mit Ermittlungen zu Ausschreitungen während eines Polizei-Einsatzes im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld am Rande des G20-Gipfels. Von der bundesweiten Razzia erhoffe man sich Beweise für die Ermittlungen zu diesen Vorfällen, wie es weiter hieß.

Bundespolizisten gingen damals gegen etwa 200 Demonstranten vor, weil sie nach eigenen Angaben unter anderem mit Steinen und Flaschen beworfen wurden. Medien hatten nach Auswertung eines Einsatzvideos dagegen berichtet, die Beamten seien lediglich mit drei Bengalos beworfen worden.

Das linke Hamburger Kulturzentrum „Rote Flora“ sei bei dem Einsatz am Dienstag nicht durchsucht worden, so der Sprecher weiter. Es war nach den Krawallen am 7. Juli im Schanzenviertel in die Kritik geraten. Einzelheiten zu den Razzien wollen der Präsident der Hamburger Polizei, Ralf Martin Meyer, und der Leiter der Soko „Schwarzer Block“, Jan Hieber, am Mittag auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.

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