Museum der Dinge
: Lumomonsterologie: Die Eigenästhetik von Zündhölzern

Präsentationskasten mit von der Norm abweichenden Zündhölzern. Sammlung Peter Herbert Foto: Armin Herrmann

Bei den kleinteiligen Objects trouvéts im Museum der Dinge, die zu scheinbaren Zeichencodes kombiniert sind, handelt es sich um Zündhölzer aus der DDR, die von der Norm eines klar erkennbaren Stengels mit intaktem Zündsatz, dem roten Kopf also, abweichen. Zum Glück widersetzen sich die hölzernen Feuermacher während der Produktion immer wieder den Antunk-Becken und Stellschrauben und wechseln die Erscheinung. Sein System zur Beschreibung dieser Varianten übertrug Peter Herbert aus der Insektenbestimmung und brachte dabei so herrliche Familien wie die Togatidae ins Rennen, deren Stengel vollständig mit der dicken Zündsatzschicht überzogen sind. Sein Bestimmungsbuch, den „Codex Muricidus Primogenitus“, schrieb Herbert 1983, jahrelang lehnten einschlägige Verlage ihn ab. Anlässlich von „Lumomonsterologie“ ist die Originalfassung nun als äußert erschwingliches Handbuch erschienen, sowie als signierter Reprint zum Sammler-tauglichem Preis. Der größte Sammler von allen aber ist Peter Herbert. (nym)

Bis 26. 3. 18., Do.–Mo. 12–19 Uhr; Geschlossen: 24.-27-12.+ 31. 12., Oranienstr. 25