„Hitler von Köln“ muss in den Knast

BOCHUM taz ■ Das Landgericht Bochum hat gestern den 22-jährigen Neonazi Axel Reitz wegen Volksverhetzung zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt. Der aus Pulheim stammende Reitz hatte im vergangenen Jahr bei einer Demonstration in Bochum gegen den dort geplanten Synagogenbau gewettert. Am selben Ort hielt auch NPD-Funktionär Claus Cremer eine flammende Rede, für die er inzwischen verurteilt wurde. Mit seinem Urteil gegen Reitz folgte das Gericht nicht ganz der Forderung der Staatsanwaltschaft, die den einschlägig vorbestraften Neonazi für zwei Jahre und sechs Monate in den Bau schicken wollte. Reitz‘ Verteidiger hingegen hatte Freispruch gefordert, da es sich bei der Rede seines Mandanten lediglich um freie Meinungsäußerung gehandelt habe. Es ist zu erwarten, dass der Verteidiger in Revision gehen wird. Reitz, der in der Szene auch der „Hitler von Köln“ genannt wird, zählt zu den Köpfen der rechtsradikalen Bewegung in Nordrhein-Westfalen und soll unter anderem an der Gründung des „Kampfbundes Deutscher Sozialisten“ und der „Kameradschaft Köln“ beteiligt gewesen sein. ROS