Stromausfall in Berlin: Plötzlich dunkel

Zweimal ist am Sonntag in Teilen Berlins der Strom weg. Viele Haushalte sind betroffen, in der Columbiahalle wird ein Konzert abgebrochen.

schwarz

In fast 2.000 Haushalten in Friedrichshain, Kreuzberg und Tempelhof ging Sonntag das Licht aus Foto: privat

BERLIN taz | Ärgerlich! Da freut man sich wochenlang auf das bevorstehende Konzert des Lieblingsrappers, kennt sämtliche Songtexte auswendig und dann: Stromausfall nach einer halben Stunde und alle nach Hause. So erging es vielen jungen Menschen, die am Sonntagabend für das Konzert des deutschen Rappers RIN in die Berliner Columbiahalle gekommen waren.

Gegen 21.24 Uhr standen der Musiker und seine Fans plötzlich im Dunkeln – und mit ihnen etwa 1.700 Haushalte und 170 Gewerbe rund um den Bergmannkiez an der Grenze zwischen Kreuzberg und Tempelhof. Ein Kabelfehler habe den Stromausfall ausgelöst, sagte Olaf Weidner, Pressesprecher von Stromnetz Berlin.

Die genaue Ursache für den Fehler müsse jedoch noch gefunden werden. Straßenbauarbeiten, die immer wieder Grund für Stromausfälle in Innenstädten seien, könne man an einem Sonntagabend jedoch ausschließen, erklärte Weidner. Letztendlich werde man den betroffenen Kabelabschnitt freilegen müssen, um die Ursache zu bestimmen.

Im Moment des Stromausfalls sei es jedoch wichtiger, die betroffenen Häuser möglichst schnell wieder zu versorgen. Dazu werde der fehlerhafte Abschnitt im Netz ermittelt und Strom von anderen Seiten zu den Kund*innen gebracht. Dies habe man auch am Sonntag in weniger als den durchschnittlichen eineinhalb Stunden geschafft, so Weidner, langfristige Folgen gebe es für die Kund*innen nicht.

Auch das Berghain betroffen

Es war bereits die zweite Meldung dieser Art am Sonntagabend. Gegen 18.30 Uhr war schon im Stadtteil Friedrichshain rund um den Ostbahnhof der Strom ausgefallen. Unter den 200 betroffenen Haushalten und 50 Gewerben befand sich auch der Club Berghain, in dem sich von einem Moment auf den anderen sämtliche Räume in wortwörtliche Darkrooms verwandelten.

„Beide Stromausfälle – in Kreuzberg und in Friedrichshain – haben nichts miteinander zu tun“, betonte Weidner. Es handele sich um unterschiedliche Netzgebiete. „In Berlin haben wir nicht nur zwei Millionen Zähler, sondern auch 36.000 Kilometer Kabel, da passieren Stromausfälle nahezu täglich.“

Dies sei jedoch kein Zeichen für ein unsicheres oder instabiles Netz. Im Gegenteil, Berlin stehe europaweit sehr gut da, die Stromausfälle seien da statistisch vernachlässigbar. „In den letzten drei, vier Jahren ist jeder Berliner, statistisch gesehen, einmal im Jahr zehn Minuten lang ohne Strom“, so Weidner. Dabei erwische es den einen mehrere Jahre lang gar nicht und den anderen einmal für eine oder eineinhalb Stunden.

Die mediale Aufmerksamkeit um die beiden Stromausfälle am Sonntagabend erklärt Weidner sich vor allem damit, dass zwei bekannte Veranstaltungsorte betroffen waren, die sich beide im laufenden Betrieb befanden. Beide Locations verfügen nicht über eine zweite Stromeinspeisung oder Notstromaggregate. Andere Veranstaltungshäuser seien da besser gewappnet, so Weidner.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.