Palästinas Präsident und Antisemitismus: Abbas entschuldigt sich

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat sich für seine antisemitische Bemerkung zum Holocaust entschuldigt. Die israelische Regierung nimmt ihm die Reue nicht ab.

Mahmud Abbas fasst sich an die Brille

Nannte den Holocaust „das abscheulichste Verbrechen der Geschichte“: Mahmud Abbas Foto: reuters

JERUSALEM rtr | Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat um Entschuldigung für seine umstrittenen Bemerkungen zum Holocaust gebeten. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung seines Büros verurteilte er Antisemitismus und nannte den Holocaust „das abscheulichste Verbrechen der Geschichte“. Er entschuldige sich insbesondere „bei Menschen jüdischen Glaubens,“ falls sie sich durch seine Erklärung am Montag vor dem Palästinensischen Nationalrat beleidigt fühlten.

Er wolle erneut seinen „vollen Respekt für den jüdischen Glauben wie auch allen anderen monotheistischen Religionen“ bekunden. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman lehnte die Entschuldigung ab und nannte Abbas einen „miesen Holocaust-Leugner“.

Abbas hatte in einer Rede erklärt, Ursache des Hasses auf Juden in Europa über die Jahrhunderte sei nicht ihre Religion, sondern ihre Rolle im Finanzwesen – wegen „Wucher und Banken“. Die Aussagen waren in Israel und zahlreichen anderen Staaten – darunter auch Deutschland – auf Empörung und scharfe Kritik gestoßen.

Lieberman schrieb auf Twitter, Abbas habe in seiner Doktorarbeit den Holocaust geleugnet und auch später ein Buch veröffentlicht, in dem er das getan habe. „So sollte er auch behandelt werden. Seine Entschuldigungen werden nicht angenommen.“

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