WM-Podcast „Russisch Brot“: Jubeln ja – aber bitte nicht so!

Zwei DFB-Mitglieder schießen beim Deutschland-Sieg übers Ziel hinaus, die Fifa ermittelt nach kritischer Geste der Schweizer. Folge 11 unseres Podcasts.

„Russisch Brot“ – der WM-Podcast von taz und detektor.fm Illustration: Nadine Fischer

Was für ein Spiel: Deutschland gewinnt gegen Schweden und hat damit das Vorrundenaus vorerst doch noch verhindert. Dem amtierenden Weltmeister machen es die Gruppengegner dieses Jahr schwer. Dementsprechend ist es auch der Schwede Ola Toivonen, der das erste Tor macht. Und trotz 70 Prozent Ballbesitz kiegt die deutsche Nationalelf das Ding einfach nicht rein.

„Ich war überrascht, wie schwach die Deutschen dieses wichtige Spiel angehen“, kommentiert taz Redakteur Jürn Kruse. Doch: Marco Reus schießt in der 48. Minute verdient den Ausgleich. Als dann noch Toni Kroos in der 95. Minute mit einem Freistoß das 2:1 macht, sind auf der Auswechselbank, auf den Rängen und zuhause vor den Fernsehern zurecht alle aus dem Häuschen. Es wird gejubelt, sich umarmt. Zwei DFB-Mitglieder schießen aber übers Ziel hinaus. Mit geballten Fäusten gestikulieren sie in Richtung schwedischer Bank – das ist Häme, nicht Freude. Die Fifa ermittelt.

„Ich kann verstehen, dass sich über die zweite Halbzeit was anstaut“, meint Kruse. „Dass man dann aber zur anderen Bank rennt und sich so hämisch freut, das ist einfach unanständig.“

Die DFB-Mitglieder sind an diesem Wochenende aber nicht die Einzigen, die sich unangemessen verhalten: die Schweizer Granit Xhaka und Xherdan Shaquiri gestikulieren nach ihren Toren gegen Serbien (2:1) einen Doppeladler, das Wappentier der Albanischen Flagge. Kritisch deshalb, weil Serbien den Kosovo nicht anerkennt. Eine Provokation.

Über den Sieg der deutschen Mannschaft, fragwürdiges Jubeln und den klassischen Neuner hat taz-Redakteur Jürn Kruse mit detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher gesprochen. Andreas Rüttenauer, Russland-Korrespondent der taz, erzählt dazu im aktuellen Tagebucheintrag von einem Treffen mit einem alten Bekannten in Samara und Kunden erster und zweiter Klasse in Russland.

„Russisch Brot“ ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von taz und detektor.fm. Sechs Tage die Woche – von Montag bis Samstag – melden sich unsere Reporter Andreas Rüttenauer und Johannes Kopp aus Russland. Alle bisherigen Folgen finden Sie hier.

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Darüber hinaus sprechen die KollegInnen aus Berlin über alles, was die WM, Sie und uns bewegt: über die Spiele, die kommen; über die Spiele, die waren; über den Videoschiedsrichter, die Politik und die Gesellschaft. Aus der Redaktion werden sich unter anderem Doris Akrap, Barbara Oertel, Jürn Kruse und Jan Feddersen melden.

Jeden Vormittag gibt es eine neue Folge zu hören: hier auf taz.de, bei detektor.fm, bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen anderen Podcast-Playern.

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