Zahlen des Bundesinnenministeriums: Weniger Angriffe auf Geflüchtete

Angriffe auf Flüchtingsunterkünfte werden seltener. Trotzdem muss die Hetze gegen Geflüchtete von AfD und CSU aufhören, fordert die Linke.

Ein großes Wohnhaus von oben mit ausgebrannten Dachstuhl

Dieses Haus in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) ist im April 2015 ausgebrannt. Ab Mai 2015 sollten dort 40 Geflüchtete unterkommen Foto: dpa

ESSEN/BERLIN epd/afp | Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsheime sinkt. Im ersten Halbjahr 2018 gab es mehr als 700 Angriffe auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte, wie die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe unter Berufung auf die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion berichten. Im gesamten Jahr 2017 waren es noch mehr als 2.200 Angriffe, 2016 mehr als 3.500.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es nach Ministeriumsangaben insgesamt 627 Angriffe auf Flüchtlinge und 77 Attacken auf ihre Unterkünfte. Dabei wurden 120 Menschen verletzt. Zu den Delikten zählten unter anderem gefährliche Körperverletzung, schwere Brandstiftung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung, Beleidigung und Verstöße gegen das Waffengesetz, hieß es in dem Bericht.

Die Linke führte die fortbestehenden Angriffe auch auf politische Stimmungsmache gegen Flüchtlinge zurück und kritisierte dabei insbesondere AfD und CSU. Die Zahlen zeigten, dass die „alltägliche Hetze gegen Geflüchtete“ konkrete Auswirkungen habe, erklärte die Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke gegenüber den Funke-Zeitungen.

Die AfD nehme diese Konsequenz ihrer Hetze offenbar ungerührt in Kauf. „Aber auch die CSU und Innenminister Seehofer sollten zur Kenntnis nehmen, dass die einseitig negative Thematisierung von Zuwanderung für die betroffenen Menschen gravierende Auswirkungen hat“, mahnte die Linken-Abgeordnete.

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