Todesfälle bei Selbstporträts: Fünf Regeln für sichere Selfies

Tod durch Selfie: Beim Aufnehmen von Selbstporträts sind schon mehrere Menschen gestorben. Ein paar Grundregeln können helfen.

Drei Frauen in Mangakostümen machen ein Selfie

Hauptsache ungewöhnlich: Für eindrucksvolle Selfies begeben sich manche sogar in Lebensgefahr Foto: imago/Ralph Peters

Im Yosemite-Nationalpark stürzte am Mittwoch ein Wanderer in den Tod. Der 18-jährige Israeli war allein unterwegs, als er am höchsten Punkt des Wasserfalls „Nevada Falls“ in die Tiefe fiel und starb. Der Vorfall wurde als Unfall deklariert, Gerichtsmediziner bestätigten das. Wie The Times of Israel berichtete, war der Jugendliche offenbar dabei, ein Selfie an der Klippe zu knipsen.

Das ist schon öfter vorgekommen; mehrere Fälle von tödlichen Unglücken beim Aufnehmen von Selbstporträts sind bekannt. Ein junger Russe fiel von einem hohen Gebäude, an dessen Hauswand er nur mit einem Seil gesichert für ein besonders eindrucksvolles Selfie hing. Ein jugendlicher Mexikaner erschoss sich versehentlich, als er mit einer gefundenen Pistole cool für ein Selfie posieren wollte. Ein Spanier kletterte mit einem Freund auf ein Zugdach, um besonders tolle Fotos von sich machen zu können, und fiel herunter.

Für ein perfektes, ungewöhnliches oder besonders eindrucksvolles Selfie sind Manche offenbar bereit, sich in Lebensgefahr zu begeben. Online-Netzwerke wie Instagram, die von Selbstporträts und Aufmerksamkeit leben, befeuern den Wunsch nach möglichst vielen Likes bei Nutzerinnen und Nutzern. Gefährliche Trends machen die Runde, wobei die Gefahren ausgeblendet werden.

Besondere Fotos schön und gut. Den Tod sind sie nicht wert. Ein paar Grundregeln sollten Selbstporträt-Jäger trotzdem einhalten.

Fünf Leitlinien für sichere Selfies:

1. Sieh dich um, wie der Boden zu deinen Füßen beschaffen ist. Stehst du direkt an einer Klippe, mache keinen Schritt rückwärts. Überhaupt, halte lieber Abstand von Klippenrändern, Flussufern und ungesicherten Balkonenden hinter dir. Dein Hinterkopf hat keine Augen.

2. Wisse, was du kannst – und was nicht. Absperrungen haben meistens ihre Berechtigung. Versuche dich nicht an gefährlichen Stunts. Du bist nicht James Bond, also sind Zugdächer nicht der richtige Ort zum Spazierengehen. Auch Waffen solltest du von dir fern halten, zuallererst von deinem Kopf.

3. Ein schöner Ausblick ist toll, aber nicht um jeden Preis. Hochstrommasten wurden für die Energieversorgung, Kräne für Lastentransport gebaut – und nicht, um wagemutig daran hochzuklettern. Such dir lieber den Berliner Fernsehturm oder ein Fenster im 365. Stock eines Hochhauses. Dass du der*die Allermutigste bist, glauben wir dir gerne einfach so.

4. Konzentriere dich. Autofahren braucht deine Aufmerksamkeit. Das Auto bewegt sich, und du solltest steuern. Wer in eine Selfie-Kamera schaut, hat die Straße vor sich nicht mehr im Blick. Egal wie cool du mit Sonnenbrille am Steuer aussiehst – lass es.

5. Die Smartphone-Krankheit, ohne zu schauen durch die Stadt zu rennen und um sich herum nichts mitzukriegen, ist bedenklich genug. Beim Selbstporträt-Schießen hast du nur dich im Blick, und das fesselt offenbar enorm. Schau, wo du stehst. Auf Gleisen und Straßen ist es gefährlich. Dort zu verweilen, um sich selbst zu fotografieren, ist nicht die beste Idee. Selbst, wenn es Trend ist.

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