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: taz muss eine Woche fasten

Das erste Mal werde ich schon am Sonntagmorgen gefragt, ich habe noch nicht einmal den Computer angestellt: „Wo gehen wir denn ab morgen essen? Du bist doch kulinarischer Korrespondent.“ Der Kollege sieht mich an, als ob er eine Woche fasten müsste.

Am Freitag hat sich das taz-Café als erste Abteilung aus der Rudi-Dutschke-Straße verabschiedet. Eine Woche lang richtet sich die Küchencrew ein, bevor sie am 22. Oktober in der Friedrichstraße 21 wieder die Tore öffnet. Bis dahin muss die neue Küche ausprobiert, Lager und Spülküche müssen organisiert und die Zapfanlage muss getestet werden. Sogar die Registrierkasse ist neu. Mal sehen, wie die Kollegen in der neuen großen Küche zurechtkommen. Bisher wurde es darin täglich heiß und intim. Vier, manchmal fünf Leute standen eng in dem Kabuff zusammen, um in der Mittagszeit in gut einer Stunde über 100 Teller anzurichten.

In den vorigen Monaten hat sich die Crew um den neuen Küchenchef Jörn Heckert in die Herzen der tazler zurückgekocht. Fast wöchentlich bedankte sich eine Kolleg*in im Flurfunk für das hervorragende Tofu Teriyaki, für Bangers und Mash (english für Bratwurst mit Pü) oder das Shakshuka (in Tomaten-Paprika-Schmiere pochierte Eier).

Eine Woche müssen wir noch auf solche Köstlichkeiten warten. Doch dem Kollegen kann geholfen werden. Fast nirgendwo in Berlin ist die Imbissdichte so hoch wie um den Checkpoint Charlie, von Currywurst bis zu koreanischem Bibimbap – es gibt alles. Ausnahmsweise wird gutes Essen aber die nächste Woche eine Frage des Geldes sein. Jörn Kabisch